Das Friedenslicht von Bethlehem kommt nach Köln

Helligkeit in die Dunkelheit bringen

Immer in der Vorweihnachtszeit wird ein Licht in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet. Per Flugzeug kommt das Licht, das für Frieden steht, nach Europa. Sonntag ist es in Köln und Altenberg. Roland Wagner hat dort die "Nacht der Lichter" organisiert.

Kerzenschein für den Frieden / © Armin Weigel (dpa)
Kerzenschein für den Frieden / © Armin Weigel ( dpa )

domradio.de: Das Friedenslicht macht zuerst Station im Kölner Dom, bevor es zu Ihnen zur "Nacht der Lichter" nach Altenberg reist. Wie läuft das ab?

Roland Wagner (Mitorganisator der "Nacht der Lichter" im Altenberger Dom): Am Nachmittag des dritten Advents wird das Friedenslicht von Pfadfindern aus dem Kölner Dom abgeholt und zur "Nacht der Lichter" nach Altenberg gebracht. 

domradio.de: Sie organisieren die "Nacht der Lichter" in Altenberg nun schon zum 16. Mal. Es ist die Nacht im Geist Taizés. Wer ist alles dabei?

Wagner: Eingeladen sind alle, die offenen Herzens sind. Die gern das Licht empfangen und  eine besinnliche Hinführung auf das diesjährige Weihnachtsfest erleben möchten. 

domradio.de: Das heißt, es sind nicht nur Mitglieder der katholischen Kirche vor Ort, oder?

Wagner: Nein. Ganz im Gegenteil. Es geht über alle Konfessionen. Die meditativen Lichter und einfühlsamen Klänge sind konfessionsübergreifend. 

domradio.de: Aleppo in Syrien, Mossul im Irak oder Donbass in der Ukraine – es gibt in diesen Tagen so viele Kriegs- und Krisengebiete. Kommt dem Friedenslicht dadurch eine ganz besondere Bedeutung zu?

Wagner: Das ist in diesem Jahr wie fast in jedem Jahr der Fall. Wobei unsere Aktion seit über 16 Jahren mit einer Spendenaktion für die Obdachlosenarbeit der Franziskaner in Köln verbunden ist. In diesem Jahr sind zusätzlich besonders die Flüchtlinge aus Syrien mit eingebunden – auch in den Fürbitten. 

domradio.de: Das Friedenslicht ist nicht nur zu Gast im Altenberger Dom. Es wird von dort aus ausgesendet. Wie funktioniert das? 

Wagner: Es ist eine schöne Tradition geworden, dass viele Gebetsteilnehmer ihre Laternen mitbringen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, im Dom selbst Laternen zu erwerben, um das Friedenslicht, das aus der Geburtsgrotte kommt, entgegen und mit nach Hause zu nehmen. Es kann dann an Nachbarn weitergereicht werden oder an Altenheime oder an andere Orte, die einem in den Sinn kommen.

domradio.de: Das heißt, ich könnte einfach mit meiner Laterne zu Ihnen kommen? Wen laden Sie zu diesen Aussendungen nach Köln und Altenberg ein? 

Wagner: Eingeladen sind alle, die das Friedenslicht mitnehmen möchten. Aber auch die, die es nicht mitnehmen können, können es gern in ihrem Herzen mitnehmen. Ich denke, dass es dann genauso gut Zuhause ankommt.

domradio.de: 19:30 geht es am Sonntag im Altenberger Dom los. Wann sollte man ungefähr da sein?

Wagner: Bis circa 19 Uhr geht die Vesper im Dom. Anschließend ist der Dom für das Friedenslicht geöffnet. Es ist ratsam nicht all zu spät zu kommen, denn der Dom ist erfahrungsgemäß recht gut besucht.

Das Interview führte Silvia Ochlast.


Im Altenberger Dom  / © Erika Rebmann (KNA)
Im Altenberger Dom / © Erika Rebmann ( KNA )
Quelle:
DR