Dieb bietet Reliquien aus Andreaskirche in Laden an

Ein Viertel der Beute fehlt noch

Drei der vier Sakralgegenstände, die aus der Düsseldorfer Andreaskirche gestohlen wurden, sind wieder aufgetaucht. Die etwa 200 Jahre alten Reliquien und ihre Behälter sollen in einem Gebrauchtwarenladen angeboten worden sein.

Drei der vier gestohlenen Reliquiengefäße (DR)
Drei der vier gestohlenen Reliquiengefäße / ( DR )

Der Inhaber des Ladens in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofes habe die Ware sofort als Diebesgut erkannt, berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstag). Darauf hin sei der Anbieter laut Kriminalpolizei gegangen - ohne die Beute.

Inzwischen seien die drei silbernen Schaugefäße wieder in die Klosterkirche der Dominikaner in der Altstadt zurückgekehrt. Die Kripo zeigte sich zuversichtlich, den Mann samt des vierten Reliquiars dank vorliegender Hinweise bald zu finden.

Im domradio.de-Interview zeigten sich die Dominikaner kurz nach dem Diebstahl geschockt. St. Andreas werde weiterhin geöffnet bleiben. Das gehöre zur dominikanischen Tradition, betonte P. Johannes Matthias Schäffler OP. Das Sicherheitskonzept sei überprüft worden. Viele wertvolle Gegenstände seien bereits alarmgesichert und hinter verschlossenen Türen.

Die Täter waren in den Chorraum der einstigen Hofkirche eingedrungen und hatten zwei Glasvitrinen zerstört, um an die Sakralgegenstände zu gelangen. Die Tat war am vergangenen Dienstag aufgefallen.

Erst Mitte Juni war aus der Düsseldorfer Elisabethkirche eine Reliquie der Heiligen Elisabeth von Thüringen gestohlen worden. Die Täter drangen in den Betsaal im Eingangsbereich der Kirche ein und entwendeten ein Gefäß mit einem Stück aus dem Schädelknochen der populären Heiligen. Für besonders großes Aufsehen hatte der Raub einer Reliquie des heiliggesprochenen Papstes Johannes Paul II. Anfang Juni aus dem Kölner Dom gesorgt. Die Täter gingen jeweils offenbar gezielt vor.

Die Zahl der Einbrüche in Kirchen in Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben der Landesregierung im vergangenen Jahr um fast 25 Prozent gestiegen. 2015 habe es 817 Kircheneinbrüche gegeben, 2014 seien es noch 661 gewesen. Der verursachte Gesamtschaden wird auf 352.000 Euro beziffert.

 

 


 

Quelle:
DR , KNA