Brandanschlag in Rondorf: 17 Jähriger verdächtigt

Keine Hinweise auf Fremdenfeindlichkeit

Ein 17 Jahre alter Kölner steht im dringenden Verdacht, den Brandanschlag auf das Pfarrhaus in Köln-Rondorf am 11. Juni verübt zu haben. In dem durch das Feuer zerstörten Gebäude war eine achtköpfige Zuwandererfamilie aus dem Irak untergebracht.

Pfarrhaus in Köln-Rondorf / © Kirchengemeinde Heilige Drei Könige
Pfarrhaus in Köln-Rondorf / © Kirchengemeinde Heilige Drei Könige

Zum Brandzeitpunkt war allerdings niemand im Gebäude. Nach derzeitigem Ermittlungsstand und den Erkenntnissen zu dem jungen Mann liegen keine Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv vor, gaben Staatsanwaltschaft und Polizei Köln bekannt. Ermittler durchsuchten gestern die elterliche Wohnung des jungen Mannes und stellten Beweismittel sicher, die ihn mit der Tat in Zusammenhang bringen.

Die eingesetzte Ermittlungsgruppe kam dem jungen Mann durch Ermittlungen nach einem Raubüberfall auf die Spur. Um kurz nach zwei Uhr am Sonntag (19. Juni) hatte er bei der Küsterin des Pfarrhauses "St. Maria Königin" in Köln-Marienburg geklingelt und sich dann neben dem Hauseingang versteckt. Nach Öffnung der Haustür war der 17-Jährige mit einer dünnen Eisenstange sofort auf die Frau losgegangen, hatte es allerdings nicht geschafft, an der sich wehrenden Frau vorbei ins Pfarrhaus zu gelangen. Beim anschließenden Einbruchsversuch in den Kindergarten neben dem Pfarrhaus wurde der 17-Jährige durch den hinzugerufenen Pastor und einen Helfer festgenommen und demaskiert.

Durch weitere Recherchen gelang es den Ermittlern, den Zusammenhang zwischen beiden Taten zu belegen und den Tatverdacht gegen den 17-Jährigen zu erhärten.

Der Jugendliche hat einen festen Wohnsitz und ist bislang polizeilich noch nicht in Erscheinung getreten. Er muss sich wegen schwerer Brandstiftung und versuchte schweren Raubes verantworten. Die Ermittlungen dauern noch an.  (Polizei Köln)