Flüchtlingsboot erfolgreich in den Kölner Dom transportiert

Als Mahnzeichen für Barmherzigkeit

Das Flüchtlingsboot, das im Fronleichnamsgottesdienst auf dem Roncalliplatz als Altar diente, wurde am Vormittag im Kölner Dom aufgestellt. Das sieben Meter lange Boot wurde in Seitenlage durch die Portale in den Dom transportiert.

Das Flüchtlingsboot wird in Seitenlage gebracht / © Johannes Schroeer (DR)
Das Flüchtlingsboot wird in Seitenlage gebracht / © Johannes Schroeer ( DR )

"Das Boot, das für die Barmherzigkeit steht, wird durch die Pforte der Barmherzigkeit  gefahren", sagte Dompropst Gerd Bachner während der Aktion. "Es erinnert an die Menschen, die fliehen müssen, die genauso von Gott erschaffen sind, die die gleiche Würde haben, das gleiche Recht auf Leben", mahnte Bachner. Er sei froh und dankbar, dass das Boot nun in den Dom nun transportiert werden könne.

Das Holzboot soll während des von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit als Mahnzeichen im Dom stehen. Es wurde zuvor in Kooperation mit der Hilfsorganisation MOAS durch das Erzbistum von Malta nach Köln gebracht. Nach Angaben der Hilfsorganisation wurde das Boot vor einigen Jahren von der Maltesischen Armee bei einem Rettungseinsatz beschlagnahmt und später auf Malta versteigert. Ein Malteser mit Leidenschaft für Bootsrestaurierung hat das Boot erworben.

International beachtetes Zeichen

Für den Transport in den Dom wurde durch die Dombauhütte Köln eine Transportkonstruktion gebaut, die den Transport des sieben Meter langen Bootes in Seitenlage durch die Portale erst ermöglicht. Herkömmliche Transportmethoden schieden aufgrund der Breite und Höhe der Portale aus.

Das Boot stand vorher knapp eine Woche auf dem Roncalliplatz. Am vergangenen Donnerstag war es im Fronleichnamsgottesdienst als Altar genutzt worden. Damit setzte Rainer Maria Kardinal Woelki ein international beachtetes Zeichen. "Wer Menschen im Mittelmeer ertrinken lässt, lässt Gott ertrinken - jeden Tag, tausendfach", sagte er in seiner Predigt.


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