Caritas Köln setzt sich für bessere Integration von Flüchtlingen ein

Kampagne für Generationengerechtigkeit vorgestellt

Die Caritas im Erzbistum Köln hat zu einer gezielten Integration von Flüchtlingen, einem größeren Zusammenhalt der Gesellschaft und mehr Solidarität zwischen den Generationen aufgerufen.

Sprachförderung für jugendliche Flüchtlinge / © Ole Spata (dpa)
Sprachförderung für jugendliche Flüchtlinge / © Ole Spata ( dpa )

Flüchtlingen die Aufnahme zu gewähren, sei ein Gebot der Stunde, der Nächstenliebe und der Verfassung, sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. "Flüchtlinge bringen einen ungeheuren Schatz mit." Gerade in einer Gesellschaft, die unter dem demografischen Wandel leide, seien die jungen Menschen, die nach Deutschland kämen, eine Bereicherung. Unter dem Motto "Mach dich stark für Generationengerechtigkeit" wirbt die Caritas in ihrer Jahreskampagne 2016 bundesweit für mehr Gerechtigkeit im sozialen Bereich.

Integration zwingt zu politischem Handeln

"Ich persönlich halte nichts davon, Flüchtlinge zu verzwecken als diejenigen, die mal unsere Rente zahlen", sagte Hensel. Dennoch sei es eine Tatsache, dass jeder Mensch, der in Deutschland lebe und arbeite, seinen Beitrag dazu leiste, dass die Gesellschaft funktioniere. "Tatsächlich lässt die Integration der Flüchtlinge manche ältere Defizite nun allzu offensichtlich werden und zwingt politische Entscheider zu handeln", sagte Hensel. So fingen die Bundesländer nun an, den Bau von Sozialwohnungen und die Integration von geringqualifizierten Menschen in den Arbeitsmarkt voranzutreiben sowie mehr Lehrer einzustellen. "Davon profitieren alle", betonte Hensel.

Zuwanderung Chance für alternde Gesellschaft

Dass Zuwanderung eine Chance für die alternde Gesellschaft sein kann, zeigt die Caritas am Beispiel eines jungen Flüchtlings. Mohamad Layli (18) floh als 15-Jähriger allein vor dem "Islamischen Staat" und dem Assad-Regime aus Syrien nach Deutschland. Dank der ehrenamtlichen Betreuung durch den ehemaligen Kölner Lehrer Bernd Schumacher spricht er nun fließend Deutsch und besucht ein Kölner Gymnasium, wo er in zwei Jahren Abitur machen will. Danach möchte er Sozialwissenschaften studieren.

"Wir treffen uns einmal in der Woche für etwa zwei Stunden und bereden alles", sagte Schumacher. Layli selbst hält es für sehr wichtig, dass junge Flüchtlinge mit Deutschen in Kontakt kommen, die "gut deutsch sprechen". Davon habe er selbst sehr profitiert.


Quelle:
epd