Msgr. Steinhäuser folgt auf Weihbischof em. Melzer

Neuer Weihbischof für Köln

Papst Franziskus hat Monsignore Rolf Steinhäuser zum Weihbischof in Köln und Titularbischof von Thuburnica/Tunesien ernannt. Das wurde am Freitag um 12 Uhr in Rom und in Köln bekannt gegeben.

Ern. Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Boecker (privat)
Ern. Weihbischof Rolf Steinhäuser / © Boecker ( privat )

Als Weihbischof wird Rolf Steinhäuser für den Pastoralbezirk Mitte mit der Stadt Köln, der Stadt Leverkusen und dem Rhein-Erft-Kreis zuständig sein. Er übernimmt damit die Aufgabe von Weihbischof Manfred Melzer, der am 5. Juni 2015 in den Ruhestand gegangen ist. Zurzeit gehört Monsignore Rolf Steinhäuser als Domkapitular dem Domkapitel an und ist Leiter des Edith-Stein-Exerzitienhauses. Gleichzeitig wirkt er als Beauftragter für Neuevangelisierung im Erzbistum Köln.

Rolf Steinhäuser wurde am 12.5.1952 in Köln geboren und empfing 1977 die Priesterweihe. Von 1984 bis 1989 hatte er das Amt des Bonner Stadtjugendseelsorgers inne. 1990 wurde er Diözesan-Jugendseelsorger und Leiter der Abteilung Jugendseelsorge im Erzbischöflichen Generalvikariat sowie Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg. Steinhäuser übernahm im August 1997 das Amt des Stadtdechanten von Düsseldorf, wo er vorher bereits als Pfarrer von Sankt Lambertus und stellvertretender Stadtdechant tätig war. In Düsseldorf baute er das Maxhaus als katholisches Zentrum in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt aus. In seine Zeit fällt die Fusion der vier Altstadt- und City-Pfarreien und die "Missionale Düsseldorf"; bei der elftägigen Aktion 2009 gingen etwa 70 Priester mit Laien auf die Straße, um mit Passanten über Religion und Glaube ins Gespräch zu kommen.

1998 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Monsignore. Von 2006 bis 2015 gehörte er als nichtresidierender Domkapitular dem Domkapitel an.

Weihe am 10. Januar live auf domradio.de

Den kirchlichen Regeln entsprechend werden Weihbischöfe immer auf den Titel eines untergegangenen Bistums geweiht (Titularbistum). Das nicht mehr existierenden Bistums Thuburnica geht auf die gleichnamige antike Stadt in der römischen Provinz Africa proconsularis zurück und lag auf der Fläche des heutigen nördlichen Tunesiens.

Die Bischofsweihe findet am Sonntag, 10. Januar, um 15 Uhr im Kölner Dom statt. domradio.de überträgt live im Web-TV und im Radio.

Der neue Weihbischof im ersten Interview

domradio.de: Sind Sie überrascht worden von der Nachricht?

ern. Weihbischof Steinhäuser: Ich war sehr überrascht, weil ich fest damit gerechnet hatte, dass meine derzeitige Aufgabe die letzte Stelle meines Lebens sein wird. Also, zuerst war es ein Schock, dann habe ich mich damit arrangiert.

domradio.de: Worauf freuen Sie sich denn?

Steinhäuser: Ich freue mich auf die vielen Menschen, denen ich begegnen werde und für die ich in ihrem Leben vielleicht eine kleine Rolle spielen kann. Gottesdienste zu feiern, in Gespräche über den Glauben einzutreten, darauf freue ich mich. Ich hoffe also, dass mir die Aufgabe als Weihbischof sehr viel direkten Kontakt zu Menschen ermöglicht und ich ein Begleiter von wichtigen Momenten ihres Lebens sein kann.

domradio.de: Sie kommen in Ihre alte Heimat Köln zurück, obwohl Sie als Stadtdechant von Düsseldorf auch dort zu Hause waren.

Steinhäuser: Das stimmt, aber wer Düsseldorf überlebt hat, ist für Köln geeignet.

domradio.de: Die Kölner freuen sich ganz besonders, die kennen Sie ja schon.

Steinhäuser: Ich hoffe das. Eigentlich habe ich nur Kindheit- und Jugenderinnerungen an Köln und natürlich an die Zeit als Diözesanjugendseelsorger.

domradio.de: Diese Erfahrungen werden Ihnen behilflich sein, als Weihbischof werden Sie viele Firmungen spenden.

Steinhäuser: Ja, es war eine intensive Zeit in der Jugendseelsorge, das ist bestimmt kein Nachteil.

domradio.de: Sie wurden gerade frisch ernannt als Beauftragter für die Neuevangelisierung. Bleibt das jetzt auf der Strecke?

Steinhäuser: Das spielt auch für Weihbischöfe eine wichtige Rolle! Das Evangelium an die Ränder zu tragen, mit den Leuten darüber ins Gespräch zu kommen und ihnen zu helfen, ihr Leben aus dem Geist des Evangeliums heraus umzugestalten - da hat man als Weihbischof vielleicht noch mehr Gelegenheit zu als ein Verantwortlicher im Generalvikariat.

domradio.de: Was ist die große Herausforderung bei der Arbeit mit Jugendlichen? Viele tun sich ja schwer mit Kirche und Glauben.

Steinhäuser: Das muss man ein stückweit aushalten, es gibt da keinen leichten Königsweg. Es geht nicht um Tricks. Man muss die Fragen aushalten und sich mit den Jugendlichen auf den Weg machen und sehen, was die Menschen bewegt. Und das auch ernst nehmen.

domradio.de: Was ist Ihnen ganz wichtig für die neue Aufgabe?

Steinhäuser: Das ist das Grundgefühl, dass Gott mich hält und trägt. Das möchte ich gerne weitergeben und die besondere Beziehung zu Jesus Christus. Als Weihbischof möchte ich in der Linie von Papst Franziskus zur Veränderung und Gestaltung der Kirche beitragen.

Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.


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