Drei Fragen an den Chefredakteur der Kölner Kirchenzeitung

"Wir präsentieren Kirche"

Jeder katholische Haushalt im Erzbistum Köln erhält in diesen Tagen die "AdventsZeit", eine kostenlose Sonderausgabe der Kirchenzeitung. Chefredakteur Robert Boecker über Inhalt und Intention des Produktes.

Adventszeit (Kirchenzeitung Koeln)

domradio.de: Mit einer Zeitschrift mit Millionenauflage wollen Sie die Katholiken im Erzbistum erreichen. Kommt das an?

Robert Boecker (Chefredakteur Kölner Kirchenzeitung): Es ist ein Versuch der Kirche von Köln mit den Katholiken Kontakt aufzunehmen, und das ist das Wesentliche. Es ist vergleichbar mit der ADAC-Mitgliederzeitung, wir versuchen Katholikenbindung zu erreichen und den Menschen zu signalisieren, dass wir sie Ernst nehmen, dass sie uns wichtig sind. Und wir wollen mit ihnen mit einem sehr aufwändig gestalteten Magazin in Kontakt treten. Mit schönen, anregenden und inspirierenden Geschichten. Wir präsentieren also Kirche.

Wir machen das nun im fünften Jahr und die Rückmeldungen der Leser aber auch die Reichweiteanalysen stimmen uns sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem Produkt sehr viel Menschen erreichen.

domradio.de: Versuchen Sie auch Kontrapunkte zu setzen in einer Adventszeit, die allzu oft vom Kommerz bestimmt ist?

Auch das, wir haben dieses Mal den Schwerpunkt "Rituale". Das bedeutet, wir wollen die vielen schönen und liebgewonnenen Rituale thematisieren. Viele Dinge sind ja ritualisiert in der Adventszeit, die rein gar nichts zu tun haben mit Kommerz und Hektik. Wir haben etliche Prominente dazu befragt. Das beginnt mit der Entzündung der ersten Kerze am Adventskranz. Oder das Standardmenu an Heiligabend. Da haben wir die Menschen aufgefordert, uns ihre Lieblingsrezepte für Heiligabend zu schicken. Eines davon haben wir dann mit einem Sternekoch und der Einsenderin zusammen gekocht. Und zwar in der Hausmannskost- und der Sternekochvariante. Es war ein Ragout Fin, sehr lecker – in beiden Varianten.

domradio.de: Aber Sie wollen nicht nur unterhalten und besinnliche Lesezeiten schaffen, Sie wollen auch helfen, oder?

Boecker: Ja, wir haben auch in diesem Heft eine Sozialaktion, sie nennt sich "Coole Rucksäcke". Wir haben in allen katholischen Kinderheimen im Erzbistum Köln angefragt, welche Geschenke man den Kindern dort machen könnte. Das betrifft natürlich auch unbegleitete Flüchtlingskinder. Wir werden mit der Kölner Firma Ergobag ethisch korrekte und umweltfreundliche Schulranzen und Mäppchen verschenken. Der BDKJ und die Caritas sind als Unterstützer dabei und auch das Stiftungszentrum des Erzbistums. Am 21. Dezember wollen wir dann im Erzbischöflichen Haus gemeinsam mit Kardinal Woelki möglichst viele dieser Geschenke vergeben können: Dafür brauchen wir aber noch die finanzielle Unterstützung aller Leserinnen und Leser von Adventszeit und domradio.de und aller Hörerinnen und Hörer des domradios!

Das Interview führte Tobias Fricke.


Quelle:
DR