Kölner Katholiken suchen das Gespräch mit Schwulen und Lesben

Sprachlosigkeit aufbrechen

Kölner Katholiken wollen den Kontakt zwischen Homosexuellen und Kirche stärken. Durch gemeinsame Aktionen mit dem Kölner Lesben- und Schwulentag und der Aidshilfe Köln solle "die Sprachlosigkeit zwischen Kirche und Homosexuellen" aufgebrochen werden.

Hannelore Bartscherer (DR)
Hannelore Bartscherer / ( DR )

Das sagte die Vorsitzende des Kölner Katholikenausschusses, Hannelore Bartscherer, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ein gemeinsamer Stadtgang zum Thema "Den Menschen sehen, Kulturwandel, Advent" sei für die kommende Woche geplant.

Stationen des Stadtgangs sind laut Bartscherer das Ehe- und Familienreferat des Kölner Erzbistums, das Mahnmal für die lesbisch-schwulen Opfer des Nationalsozialismus und die Gedenksteine für an Aids verstorbene Menschen. Angesprochen werden sollen Menschen, die "bisher eher wenig Kontakt zueinander hatten". Das könnten etwa Katholiken sein, die sich noch nicht zu ihrer Homosexualität geäußert hätten.

Kritik an Diskiminierung wegen sexueller Orientierung

Das katholische Laiengremium der Stadt begrüßte Initiativen des Kölner Erzbistums, die sich neuen Lebensentwürfen und Familienmodellen annehmen. "Ich glaube, dass Menschen auf Dauer krank werden, wenn sie in der Kirche ihre Identität verbergen müssen", so Bartscherer. Die Kirche könne nicht zulassen, dass jemand wegen seiner Orientierung diskriminiert werde.

Laut Bartscherer gibt es viele Kölner Gemeinden, in denen Homosexuelle selbstverständlich angenommen werden. Auch gebe es Pfarrer, die dem Wunsch nach einer Segnung von homosexuellen Paaren nachkommen. "Das passiert aber noch hinter verschlossenen Türen", so Bartscherer.


Quelle:
KNA