Wieder Streit um homosexuellen Schützenkönig

Kein König ohne Königin

Unter den katholischen Schützen sorgt erneut ein schwuler König für Streit. Entgegen den Leitlinien des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften will ein homosexueller König in Düsseldorf-Bilk gemeinsam mit seinem Lebenspartner den Thron besteigen.

Mit Orden und Ehrenzeichen geschmückter Schütze (dpa)
Mit Orden und Ehrenzeichen geschmückter Schütze / ( dpa )

Die bevorstehende Thronbesteigung zweier Männer entspreche nicht Schützentradition und stoße beim Bundesverband auf Missbilligung, sagte Sprecher Rolf F. Nieborg am Donnerstag auf Anfrage. Homosexuelle Schützen seien zwar in den Vereinen willkommen und könnten auch König werden, betonte Nieborg. Allerdings müssten sie sich nach den Regeln als König eine Frau suchen. Dies entspreche dem christlichen Profil des katholischen Verbandes und seiner 900-jährigen Tradition.

Bereits im Jahr 2011 gab es einen ähnlichen Streit über einen homosexuellen Schützenkönig in Münster, der seinen langjährigen Lebenspartner mit auf den Thron genommen hatte. Unterdessen hat der BHDS-Vorstand eine Profildiskussion im Verband angestoßen und den Entwurf für eine neue Satzung vorgelegt. Danach sollen Homosexuelle alle Mitgliedsrechte und -pflichten erhalten, sich aber als König eine Frau wählen. Über den Vorschlag berät der Hauptvorstand und die Bundesvertreterversammlung am 14. November.

Auch Ungetaufte und Muslime willkommen

Nach dem Entwurf sollen künftig auch Ungetaufte und Muslime den örtlichen Bruderschaften beitreten können, aber keine Ämter mit inhaltlicher Verantwortung wahrnehmen. Aufgehoben werden soll der Beschluss, wonach Schützen in zweiter ziviler Ehe keine Vorstandsämter auf Bundes-, Diözesan- und Bezirksebene bekleiden dürfen.

Im BHDS sind etwa 1.300 Ortsverbände mit rund 40.000 Mitgliedern organisiert. Bundespräses der Schützen ist Kölns Domdechant Robert Kleine.


Quelle:
KNA