Erste Verwaltungsleiter in Pfarreien des Erzbistums Köln

Vom Schreibtisch zu den Menschen

Im Erzbistum Köln haben in diesen Wochen die ersten acht Verwaltungsleiter in Pfarreien ihre Arbeit aufgenommen. Sie sollen die Pfarrer unterstützen und ihnen mehr Freiräume für die Seelsorge schaffen.

Generalvikar Meiering mit Verwaltungsleitern (Erzbistum Köln)

"Unser Glaube braucht in der sich verändernden Gesellschaft eine mutig darauf eingehende Kirche", erklärte Generalvikar Dominik Meiering die neuen pastoralen Ideen.

Vor allem Pfarrer sollten wieder mehr Zeit für die Gemeinde haben, statt Verwaltungsaufgaben erledigen zu müssen. In einer Umfrage hatten die leitenden Pfarrer angegeben, jede Woche rund 25 Stunden für die Organisation der Seelsorgebereiche mit bis zu 100 Mitarbeitern aufwenden zu müssen.

Die neuen Verwaltungsleitungen haben in den ersten Pfarreien einige arbeitsintensive Aufgaben übernommen. So sind sie für das Personal in den Pfarreien und Kindertagesstätten ebenso zuständig, wie für die Arbeitsabläufe in den Pastoralbüros und die Organisationsentwicklung. Auch die Kirchenvorstände werden von ihnen unterstützt. Der Pfarrer ist jedoch weiterhin Dienstvorgesetzter der pastoralen Mitarbeiter (Diakone und Pastoralreferenten) und Vorgesetzter der Verwaltungsleitung.

Generalvikar Meiering sieht das Projekt auf einem guten Weg: "Die ersten Rückmeldungen der Pfarrer sind sehr positiv." Das bestätigt auch Kreisdechant Norbert Hörter aus Bergisch Gladbach: "Ich habe viel weniger Post auf dem Schreibtisch, die ich bearbeiten muss." Die zusätzliche Zeit, die ihm nun zur Verfügung steht, möchte er gezielt für die Weiterentwicklung der Pastoral in seinem Seelsorgebereich nutzen: "Unsere Idee ist es, die Pastoral von den Menschen her neu zu denken." Dazu sollen auch die Katholiken vor Ort gefragt werden, was sie von der Kirche und vom Glauben erwarten. Generalvikar Meiering unterstützt die neue Rolle der Pfarrer. "Mein Vorgänger Stefan Heße hat einmal das Bild der leitenden Pfarrer und Pastoralen Mitarbeiter als ‚Ermöglicher’ verwendet. Es sollen Netzwerke entstehen und Orte, die die Menschen begeistern und zur Mitarbeit in der Kirche motivieren."

Wie von der Steuerungsgruppe des Projektes geplant, wird nun in den Pilot-Seelsorgebereichen die neue Struktur mit den Verwaltungsleitungen erprobt. Im Mai des kommenden Jahres werden die dort gemachten Erfahrungen bewertet und es wird entschieden, ob und in welcher Form ab Herbst 2016 in weiteren Seelsorgebereichen Verwaltungsleitungen ihren Dienst beginnen.


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