Bekanntgabe des neuen Kölner Erzbischofs - Live im Web-TV ab 11.45 Uhr

Mittagsgebet im Kölner Dom

domradio.de überträgt exklusiv ab 11.45 Uhr im Web-TV aus dem Kölner Dom das Mittagsgebet. Dompropst Norbert Feldhoff wird dort den neuen Erzbischof bekanntgeben. Die erste Pressekonferenz des neuen Erzbischofs: Live im Web-TV am Samstag ab 10 Uhr.

 (DR)

Bald ist es soweit: Dann läutet der "Decke Pitter" im Kölner Dom, während zeitgleich in Rom und Köln der Name des neuen Kölner Erzbischofs offiziell verkündet wird. Bis die berühmte Petersglocke läuten kann, muss ein nicht ganz unkompliziertes Verfahren seinen Abschluss gefunden haben. Diesmal muss es allerdings ungewöhnlich voran gegangen sein - nicht mal viereinhalb Monate nach dem Rücktritt von Kardinal Joachim Meisner.

Bis dieser 1988 nach dem Tod von Kardinal Joseph Höffner ins Amt kam, zog sich das Wahlverfahren satte 14 Monate hin. Nach dem Amtsverzicht oder Tod eines Bischofs in Deutschland machen Kirchenrecht und staatliches Recht klare Vorgaben für die Wahl des Nachfolgers. Für das Erzbistum Köln gelten dabei die Bestimmungen des Preußenkonkordats von 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Preußen.

Das Konkordat sieht mehrere Stufen für die Bischofswahl vor. Zunächst schlagen mehrere Akteure Kandidaten vor und erstellen entsprechende Listen. Zum einen ist der Apostolische Nuntius als Vertreter des Papstes in Deutschland am Zug, derzeit Erzbischof Nikola Eterovic.

Weiter sind die Bischöfe gefragt, deren Diözesen wie Köln auf dem Gebiet des ehemaligen Preußen liegen. Dazu gehören die Oberhirten von Aachen, Berlin, Erfurt, Essen, Fulda, Görlitz, Hamburg, Hildesheim, Limburg, Magdeburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier.

Kandidatensuche in Köln

Nicht zuletzt benennt auch das Kölner Domkapitel Kandidaten. Und da Papst Franziskus immer wieder betont, wie wichtig die Ortskirchen sind, gilt die "einheimische" Liste natürlich als besonders bedeutsam. Das Domkapitel hat sich in den zurückliegenden Monaten die Mühe gemacht und die Vertreter katholischer Laiengremien und das Kirchenvolk selbst nach geeigneten Kandidaten befragt, um die Vorschläge in die eigenen Überlegungen einzubeziehen.

Alle Namenslisten werden an die Bischofskongregation in Rom weitergeleitet. Das Gremium stellt aus allen Namen für den Papst eine Dreierliste zusammen. Dieser kann die Namen akzeptieren oder aber durch andere ersetzen. Hat der Papst schließlich seine eigene Dreierliste festgelegt, gelangt diese über den Nuntius wieder zurück an das Domkapitel. Dieses wählt dann aus den drei Kandidaten den neuen Erzbischof, was nun geschehen ist.

Bevor aber ein Name genannt werden kann, sind die Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz als Rechtsnachfolger Preußens über "Bedenken politischer Art gegen den Gewählten" zu befragen. Überdies ist der Nuntius zu informieren und die Zustimmung des Betroffenen einzuholen. Erst dann kann der Papst den neuen Erzbischof ernennen und der "Decke Pitter" in Köln läuten.


Quelle:
KNA