Erzbistum Köln gibt Überblick über Finanzlage

Solide Finanzen, risikoreiche Zeiten

Die anhaltende Finanz- und Eurokrise beunruhigt die Finanzexperten im Kölner Erzbistum: "Das gesamtwirtschaftliche Umfeld betrachte ich auch im Blick auf die Kirchensteuer-Entwicklung mit Sorge", so Finanzdirektor Schon bei der Vorstellung des Haushaltsplans für die Erzdiözese.

 (DR)

Gemeinsam mit Generalvikar Stefan Heße gab Finanzdirektor Hermann Josef Schon am Donnerstag in Köln einen Überblick über die aktuelle Finanzlage des Erzbistum Köln. Die Abhängigkeit der Kirchensteuer als Haupteinnahmequelle des Erzbistums von der Lohn- und Einkommensteuer bedeute auch eine Abhängigkeit von der aktuellen Arbeitsmarktlage. Bisher sei die deutsche Wirtschaft von der Krise weitgehend verschont geblieben. Es gebe aber Anzeichen eines Wandels, gab der Finanzdirektor des Kölner Erzbistums zu bedenken.



Zudem sei die Eurokrise noch längst nicht ausgestanden und werde sicher noch eine Zeitlang andauern. "Die maroden Staatsfinanzen von Griechenland, Spanien oder Italien sind trotz der großen Anstrengungen und Milliardenbeträge nicht von heute auf morgen zu sanieren", so Schon.



Kirchensteuern bleiben wichtigste Einnahmequelle

Der Wirtschaftsplan des Erzbistums hat für das laufende Jahr 2012 einen Umfang von 938,6 Mio. Euro (2011: 927,5 Millionen Euro). Aus den Kirchensteuern fließen dem Erzbistum 474,5 Mio. Euro zu, das sind knapp zehn Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Die Kirchensteuern bleiben damit für das Erzbistum die wichtigste Einnahmequelle.



Eine weitere wichtige Einnahmequelle stellen mit 134,8 Mio. Euro die Zuschüsse vor allem für den Betrieb der katholischen Schulen dar. Bei den Ausgaben fließen mit 296,3 Mio. Euro die meisten Mittel in die Seelsorge. Der Bildungsbereich hat einen Finanzbedarf von 59,7 Mio. Euro, die Caritas 46,9 Mio. Euro. Die Personalkosten ergeben einen Betrag von 282,4 Mio. Euro.