Erzbistum Köln präsentiert Finanzbericht

"Kluge Verwalter"

"Mit dem Geld können wir als Kirche unsere Aufgaben wahrnehmen." Mit diesen Worten stellte der Kölner Generalvikar Dr. Dominik Schwaderlapp heute den Wirtschaftsplan des Erzbistums Köln für das Jahr 2011 vor. "Die Jünger Jesu mussten mit sehr einfachen Mitteln auskommen - wir haben heute viel mehr Möglichkeiten." Der Haushalt hat ein Volumen von 928 Millionen Euro. Mittel, die laut Generalvikar nach dem biblischen Motto des "klugen Verwalters" verteilt werden. Schwerpunkt: die Seelsorge vor Ort.

Zuversichtlich: Generalvikar Schwaderlapp und Finanzchef Schon / © Boecker
Zuversichtlich: Generalvikar Schwaderlapp und Finanzchef Schon / © Boecker

"Erstmalig in diesem Jahr werden wir nicht nur einen Wirtschaftsplan sondern einen Finanzbericht erarbeiten, der alle unsere Ausgaben und Aufgaben dokumentieren", sagte Schwaderlapp weiter. Der Kirchensteuerrat hatte den Wirtschaftsplan auf seiner Sitzung im Dezember in Bensberg verabschiedet. Schwaderlapp und Finanzdirektor Hermann Josef Schon präsentierten den Plan heute im Kölner Generalvikariat. Eine Aufstellung der wichtigsten Bereiche des Wirtschaftsplanes wurde zum ersten Mal in einem Finanzbericht des Erzbistums zusammen gestellt. "Mit diesem Finanzbericht wollen wir Rechenschaft darüber ablegen, wie wir mit dem uns anvertrauten Geld umgegangen sind", erklärte Generalvikar Schwaderlapp. Die Einnahmen und Ausgaben der einzelnen Bereiche werden daher in dem Bericht erläutert. Außerdem wird der Arbeitsalltag eines Priesters vorgestellt, der den ganzen Tag als Seelsorger für die Menschen seiner Gemeinde unterwegs ist.



"Der größte Posten in unserem Wirtschaftsplan ist die territoriale Seelsorge, also die Gemeinden vor Ort mit ihren Einrichtungen wie zum Beispiel Kindergärten", erklärte Generalvikar Schwaderlapp. Mit rund 295 Millionen Euro fließen mehr als die Hälfte der verfügbaren Kirchensteuereinnahmen in die Seelsorge. Für den Bildungsbereich werden hieraus 52 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und für Investitionen sind rund 26 Millionen Euro vorgesehen.



Erwartung: Ausgeglichener Haushalt

Die geplanten Erträge aus der Kirchensteuer im Jahr 2011 entsprechen mit 509 Millionen Euro dem Betrag, der auch im Jahr 2010 vereinnahmt wurde. Das Erzbistum finanziert seinen Haushalt zu 79 Prozent aus der Kirchensteuer. Hinzu kommen Zuschüsse des Landes in Höhe von gut 133 Millionen Euro für die Erzbischöflichen Schulen. Zudem gibt es Einnahmen aus dem Betrieb von Bildungseinrichtungen, Mieten, Pachterlösen und Anlagen in Höhe von rund 84 Millionen Euro. Finanzdirektor Hermann Josef Schon betonte: "Trotz der aktuell guten Konjunktur in Deutschland ist die globale Wirtschaftskrise alles andere als ausgestanden." Wenn auch die schlimmsten Befürchtungen für den Arbeitsmarkt nicht eingetreten seien, bleibe die weitere Entwicklung doch abzuwarten. Darüber hinaus minderten die demografiebedingten Veränderungen die Finanzkraft der Kirche. Doch Schon betonte auch: "Bei einer entsprechend umsichtigen Haushaltspolitik rechne ich mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis.