Bonner Stadtdechant lädt ein zum Runden Tisch

Erzbistum trifft Bonner Gemeinden

Der Bonner Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher hat sich im Konflikt zwischen Bonner Kirchengemeinden und dem Kölner Erzbistum zu Wort gemeldet. Er kündigte an, in der Fastenzeit zu einem "Runden Tisch" einzuladen, an dem auch das Erzbistum Köln teilnehmen werde.

 (DR)

Der Geistliche verwies auf die guten Erfahrungen, die man in Bonn mit "Runden Tischen" gemacht habe. So sei es zum Beispiel gelungen, zum Thema "Bonner Loch" widerstrebende Parteien an einen Tisch und ins Gespräch zu bringen

Der Stadtdechant stellte klar: "Ziel ist es nicht, die getroffenen Personalentscheidungen des Erzbischofs rückgängig zu machen". Vielmehr solle ein Raum geschaffen werden, in dem die unterschiedlichen Per-spektiven auf die Konflikte benannt werden können. Er wolle, dass der Schmerz einen Ort hat, der auf beiden Seiten durch die Verwundungen entstanden ist, die zwangsläufig eine Folge des Konfliktes sind. Dabei vertraue er darauf, dass im Anschauen und Annehmen der Verwundung der Weg der Heilung beginne.



Gemeinsames Besinnnen

Schumacher: "Wir müssen uns gemeinsam darauf besinnen, in wessen Dienst wir stehen und wem wir alle verpflichtet sind: Jesus Christus. Es geht um sein Evangelium, das wir nicht nur verkündigen, sondern mit unserem Leben bezeugen müssen. Mein Ziel ist, dass wir uns darauf verständigen, wie wir in Zukunft solche Situation meistern können".

Der Stadtdechant will die kommenden Wochen dazu nutzen, die Modalitäten des Runden Tisches zu formulieren und zur Teilnahme einzuladen. Für ihn ist die Tatsache, dass sich das Erzbistum in seinem sehr konstruktiven Gespräch bereit erklärt hat, sich mit an den Runden Tisch zu setzen, ein Hoffnungszeichen.



Die Beteiligten bat er, sich nunmehr mit öffentlichen Erklärungen zurückzuhalten, um die Diskussion nicht noch weiter anzuheizen und damit auch den Runden Tisch zu erschweren. Die Gemeinden sollen um den heiligen Geist bitten, damit der Runde Tisch ein gutes Ergebnis erhalte.

Für den Stadtdechanten steht fest. "Die katholische Kirche in unserer Stadt leistet in ihren Seelsorgebereichen, in den Verbänden, den Schulen, den Krankenhäusern und den Institutionen viel Gutes". Deshalb möchte er, dass die guten Nachrichten wieder unser Bild und damit auch unser Zeugnis für die Botschaft Christi, die eine frohe ist, bestimme.



Brief des Katholikenrats an den Kardinal

Der Katholikenrat Bonn hatte sich Anfang der Woche an Joachim Kardinal Meisner und Weihbischof Heiner Koch gewandt. In einem Schreiben schreibt die Vorsitzende des höchsten Laiengremiums der Bonner Katholiken, Margret Haehling von Lanzenauer, der Katholikenrat verfolge "mit Besorgnis" die Vorgänge, die sich aktuell in verschiedenen Bonner Seelsorgebereichen abspielten.



Hintergrund des Konflikts sind Personalentscheidungen des Erzbistums Köln, in die sich die Bonner Gemeinden nicht ausreichend eingebunden fühlen. Dabei geht es anstehende Versetzungen von Priestern in der Pfarrei St. Marien und St. Servatius (Bad Godesberg) und im Seelsorgebereich Am Ennert (Beuel).