Erzbistum Köln solidarisiert sich mit "Pro Reli"

Der Religionsunterricht helfe, das „Leben besser zu verstehen, es aus dem Glauben heraus zu deuten und im Alltag Normen zu erhalten, die unser Handeln prägen". Dieses Angebot dürfe jungen Menschen nicht vorenthalten werden. „Aus diesem Grund unterstützen wir das Berliner Anliegen und möchten damit auch in unserem Bistum Bewusstsein für diese Thematik schaffen", so Bachner. Schüler sollten „aus den Wurzeln unseres christlichen Abendlandes heraus" ihre eigene Identität erfahren können". Außerdem vermittle der Religionsunterricht Verantwortung für die Schöpfung, „also auch für unsere Mitmenschen, die Umwelt, das Klima". Der Domkapitular forderte Eltern in Nordrhein-Westfalen auf, Druck auf Schulleiter auszuüben, wenn an Schulen der Religionsunterricht häufig ausfalle. Anders als in Berlin schütze die NRW-Verfas­sung zwar den Religionsunterricht als ordentliches Fach, dennoch falle er aus organisatorischen und anderen Gründen häufig aus oder werde nicht konfessionell gegeben. „Die Fragen von Berlin sind auch unsere Fragen", so Bachner.
Das Volksbegehren „Pro Reli" in Berlin läuft seit September. Die Initiative will durchsetzen, dass Religionsunterricht in Berlin reguläres Schulfach wird und Schüler gleichberechtigt zwischen Religion und dem 2006 von der Berliner Koalition aus SPD und Linkspartei eingeführten Fach Ethik wählen können. Bisher hat der konfessionelle Unterricht in Berlin im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern faktisch den Rang einer zusätzlichen Arbeitsgemeinschaft. Die Initiative wird auch vom Erzbistum Berlin und der evangelischen Landeskirche unterstützt.