Generalvikar Dominik Schwaderlapp erklärt im domradio die geplante Neuordnung der Gemeinden im Erzbistum Köln

Neue Strukturen - Weniger Gemeinden

Das Erzbistum Köln will die Zahl der Seelsorgebereiche bis zum Jahr 2011 von 221 auf 180 reduzieren. Die Neuordnung soll Seelsorger und Ehrenamtliche von Verwaltungs- und Gremienarbeiten entlasten, wie Generalvikar Dominik Schwaderlapp im domradio-Interview erklärt. In den Gemeinden empfänden viele die derzeitigen Strukturen als zeitraubend und einengend. Grund sei auch, dass es in zehn Jahren vorrausichtlich ein Drittel weniger Priester geben werde.

 (DR)

Die neuen Strukturen sollen mindestens bis 2020 tragfähig sein, wie Schwaderlapp hervorhob. Das Generalvikariat arbeite derzeit Vorschläge aus. Dabei sei noch nicht entschieden, ob Kardinal Joachim Meisner wie andere Bischöfe feste Vorgaben für Fusionen machen werde. Offen sei auch, ob die Gemeinden zwischen einer Fusion und einer so genannten Pfarreiengemeinschaft wählen dürften. Im letzteren Fall bleiben die Gemeinden selbstständig, bilden aber einen Pfarrgemeinderat.

"Keine jahrelangen Strukturdebatten"
Der Priesterrat hatte sich im März für die Beibehaltung der Wahlmöglichkeit ausgesprochen. Bis zum Herbst sollen auch Voten des Diözesanrats und des Diözesanpastoralrats vorliegen. Dann werde der Kardinal entscheiden, so der Generalvikar. Da die Beratungsgremien eine "Rückbindung bis in die Gemeinden" hätten, würden auch deren Überlegungen berücksichtigt.

Dass die Neuordnung bis spätestens 2011 abgeschlossen sein soll, geschieht nach den Worten von Schwaderlapp auf Wunsch der Gemeinden. "Immer wieder wurde der Erzbischof gebeten, das Bistum nicht in jahrelange Strukturdebatten zu stürzen, sondern zügig zu entscheiden". Es sei nicht das Ziel, sich dauernd mit Strukturfragen zu beschäftigen, sondern der Seelsorge zu dienen.