Moskau lobt Nein zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

"Sündhafte Lebensweise"

Das "Nein" des Vatikan zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist in Moskau gut angekommen: Zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der christlichen Ehe bestehe ein Wesensunterschied, sagte Metropolit Hilarion.

Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der kirchliche Außenamtsleiter des Moskauer Patriarchats hat das "Nein" des Vatikan zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gelobt. In seiner wöchentlichen TV-Sendung "Kirche und Welt" wies der Metropolit darauf hin, dass in diesem Punkt die offizielle Lehre der römisch-katholischen Kirche und der orthodoxen Kirche übereinstimmen.

Zwischen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der christlichen Ehe bestehe ein Wesensunterschied. Deshalb könne es auch keine kirchliche Trauung oder einen Segen dafür geben, so Hilarion. Er sprach im Blick auf gleichgeschlechtliche Paare auch von einer "sündhaften Lebensweise".

Menschen oder "sündhafte Wesen"?

Das schließe zugleich aber nicht die Möglichkeit aus, dass homosexuelle Menschen einzeln einen Segen empfangen. In diesem Fall habe ein Priester kein Recht, dieser Bitte nicht zu entsprechen, denn: "Wir segnen nicht ihre sündhafte Lebensweise, wir segnen den Menschen."

Unterdessen wies der Heilige Synod der Serbisch-orthodoxen Kirche ein Gesetzesvorhaben der serbischen Regierung, wonach künftig gleichgeschlechtliche Paare eine Zivilehe schließen können, vehement zurück. Es sei "inakzeptabel", hieß es in der Erklärung auf der Website des Belgrader Patriarchats, gesetzlich das Zusammenleben von Homosexuellen der Ehe und Familie anzugleichen.

Der Gesetzesentwurf widerspreche dem Evangelium Christi beziehungsweise den spirituellen und moralischen Grundwerten, auf denen sowohl das serbische Volk wie die gesamte europäische Zivilisation gründen würden.


Franziskus begrüßt den Metropoliten Hilarion / © Osservatore Romano / Handout (dpa)
Franziskus begrüßt den Metropoliten Hilarion / © Osservatore Romano / Handout ( dpa )
Quelle:
KNA