Wo Corona im Kindergarten Alltag ist und Gläubige anlockt

St. Korona: Kindergarten und Kirchen

Der Name Corona ist allgegenwärtig - in einem Kindergarten in Passau im doppelten Sinne. Er heißt St. Korona. Es gibt auch einige Kirchen, die so heißen.

Blick in einen Kindergarten / © Dmitri Ma (shutterstock)
Blick in einen Kindergarten / © Dmitri Ma ( shutterstock )

Ausgerechnet der Heiligen Corona ist ein Kindergarten in Passau gewidmet. Seit der Ausbreitung des Coronavirus ist der Name St. Korona des Kindergartens plötzlich Gesprächsthema, wie Leiterin
Andrea Optiz sagte. Früher habe sie sich wenig Gedanken über den Namen gemacht. Das hat sich geändert: "Ich werde sehr oft darauf angesprochen." In einigen Pfarreien, in denen Kirchen den Namen Corona oder Korona tragen, ist es ähnlich.

Opitz zufolge reagieren Menschen oftmals etwas ungläubig, wenn sie beispielsweise irgendwo anrufe, um etwas zu bestellen. "Dann meinen die Geschäftspartner gerade im Norden Deutschlands sehr häufig, dass ich sie auf den Arm nehmen will", sagte die Kindergartenleiterin. Wenn ihr Gegenüber den Namen des Kindergartens nicht glauben will, dann erzähle sie von der Heiligen Corona.

Die heilige Corona

Der Legende nach handelt es sich dabei um eine frühchristliche Märtyrerin. Sie gilt als Patronin des Geldes, der Metzger und Schatzgräber - aber auch als Fürsprecherin gegen Seuchen.

In Bayern tragen oder trugen neben dem Kindergarten in Passau mindestens sieben Kirchen oder Kapellen den Namen der Heiligen, die Wallfahrtskirche St. Corona im niederbayerischen Massing und etwa die Wallfahrtskirche in Iggensbach. Die Kirchen erleben einen Andrang von Gläubigen.

Schutz vor dem Coronavirus?

In der Kirche Sankt Korona in Passau reißt der Strom an Besuchern nicht ab, wie Markus Kirchmeyer, Stadtpfarrer des Pfarrverbands Passau-Hacklberg, sagte. "Es gibt viele Gläubige, gerade auch
Auswärtige, die extra herfahren." Viele stille Beter kämen tagsüber und viele Menschen fragten nach, was es mit der Heiligen auf sich habe.

Andere kauften Andenken: "Es war einmal ein Mann da, der hat gleich um die 30 Postkarten gekauft. Die wollte er seinen Freunden und seiner Familie geben, als Schutz vor der Krankheit."


Quelle:
dpa