Zum Weltfamilientreffen fordert Verbandschef Paradigmenwechsel

Gegen Familien als Manövriermasse

Ja, es gibt auf dem Weltfamilientreffen auch Themen abseits der Missbrauchsfälle. Zu Beginn der Veranstaltung hat der Präsident des Familienbundes der Katholiken einen Paradigmenwechsel für mehr Wertschätzung von Familien gefordert.

Familie mit Kindern / © Bernd Wüstneck (dpa)
Familie mit Kindern / © Bernd Wüstneck ( dpa )

"Es sind die Familien, die zuvörderst Verantwortung übernehmen für die Erziehung, Bildung und Betreuung ihrer Kinder und zugleich der größte Pflegedienstleister Deutschlands sind", erklärte Stefan Becker am Mittwoch in Berlin. Familien seien damit das unverzichtbare Fundament jeder Gesellschaft.

Das erste Weltfamilientreffen wurde 1994 auf Initiative von Papst Johannes Paul II. in Rom veranstaltet. Seither findet es alle drei Jahre statt. 2015 war Philadelphia (USA) der Veranstaltungsort. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Das Evangelium der Familie: Freude für die Welt". Der Papst nimmt am Samstag am "Festival der Familien" in Dublin teil. Zur Abschlussmesse des Weltfamilientreffens am Sonntag werden bis zu 500.000 Gläubige erwartet.

Familien sind keine Manövriermasse

Mit Blick auf die aktuelle familienpolitische Situation in Deutschland meinte Becker, die offene Flanke der heutigen Familienpolitik sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Trotz vieler Einzelmaßnahmen fehle hier nach wie vor der große Wurf.

Familien bräuchten "Zeit für- und miteinander, mehr Freiräume zur selbstbestimmten Lebensgestaltung zwischen den fordernden Lebenspolen von Familie und Beruf", so Becker. "Stattdessen erleben wir: Taktgeber ist nach wie vor die Wirtschaft. Familien sind Manövriermasse."


Stefan Becker / © Alexander Mertsch (KNA)
Stefan Becker / © Alexander Mertsch ( KNA )
Quelle:
KNA
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