Weihbischof Schwaderlapp gegen Segnung von homosexuellen Paaren

"Kein Spielraum"

Der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp sieht keinen Spielraum für eine katholische Segnung homosexueller Paare. Entsprechend äußerte er sich gegenüber der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" in Würzburg.

Homosexuelles Paar / © Sven Hoppe (dpa)
Homosexuelles Paar / © Sven Hoppe ( dpa )

Einzelne homosexuell orientierte Menschen könnten gesegnet werden, nicht aber Beziehungen, die sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe einschlössen, so Schwaderlapp. Nach katholischer Lehre ist das Ausleben der Sexualität der Ehe vorbehalten, die nur von einem Mann und einer Frau geschlossen werden kann.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte im Januar in einem Zeitungsinterview vorgeschlagen, über Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare nachzudenken. Allerdings müsse eine Verwechslung mit einer Trauung ausgeschlossen werden. Nach Angaben des Münchner Kardinals Reinhard Marx befasst sich derzeit eine Kommission der Deutschen Bischofskonferenz mit diesen Fragen.

Katholische Laienorganisationen wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) befürworten Bodes Vorstoß, der aber in der Bischofskonferenz auch schon ablehnende Stimmen hervorgerufen hat.

Seelsorgliche Begleitung von Menschen

Schwaderlapp sagte, viel zu kurz komme "in den hitzigen Debatten" der Aspekt der seelsorglichen Begleitung von Menschen. Zu oft liefen Menschen, die danach suchten, "vor verschlossene Türen und verschlossene Herzen", dies mache ihm Sorgen. Begleitung erfordere gegenseitigen Respekt. Sie bedeute nicht, in allen Punkten mit den Betroffenen einen Konsens zu haben. Das sei eine große Herausforderung für die Kirche. "Menschen, die die Lehre der katholischen Kirche nicht in allen Punkten teilen können, dürfen wir nicht hängen lassen."


Quelle:
KNA