Pfarrer kritisieren atheistische Hochzeitskapelle

"Grenzüberschreitung"

Ein sächsisches Unternehmer-Paar will in einer selbst gebauten Kapelle Hochzeiten für konfessionslose Brautpaare anbieten. Das bringt die beiden großen Kirchen in Deutschland auf die Barrikaden. "Grenzüberschreitung" lautet der Vorwurf.

Hochzeit (dpa)
Hochzeit / ( dpa )

Wie die "Dresdner Morgenpost" berichtet, ist die erste Trauung in Callenberg (Landkreis Zwickau) im November geplant. Die freie Traurednerin Vivienne Leis (39) und der Musiker Tino Taubert (53) hatten den Angaben zufolge die Kapelle auf ihrem Gründstück in der Gemeinde zwischen Chemnitz und Zwickau am Ort eines früheren Pferdestalls errichten lassen.

"Grenzüberschreitung"

Der für Callenberg zuständige evangelische Pfarrer Christian Schubert kritisiert das Vorhaben der beiden Atheisten. "Es sei ein Zeichen, wie gering die Bindekraft der Kirche in der Gesellschaft geworden ist", sagte er der Zeitung. Eine kirchliche Trauung in der privaten Kapelle - wie sie grundsätzlich möglich wäre - lehnt er dem Bericht zufolge kategorisch ab.

Das wäre eine "Grenzüberschreitung", erklärte er. Auch sein katholischer Kollege aus Zwickau, Markus Böhme, äußerte seine Vorbehalte: "Für mich ist das eine Mogelpackung.

Kamin statt Altar

Es ist nicht drin, was von außen betrachtet vermittelt wird", erklärte er der Zeitung. Zweck des Baus sei tatsächlich nicht die Andacht, sondern das Event an sich, wird das Paar zitiert. Daher erinnert wohl auch wenig an eine Kirche: Statt eines Altars wurde ein Kamin aufgebaut. Im Keller gibt es eine Bar. In den Bau würden jahrelange Erfahrungen mit Trauungen einfließen, hieß es. Gemeinsam habe das Paar schon etliche Hochzeiten ausgerichtet.


Quelle:
epd