SPD-Politikerin kritisiert katholische Position zur "Ehe für alle"

"Jede Familienform verdient Anerkennung"

Die Diskussion um die "Ehe für alle", die sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat eine Mehrheit fand, geht weiter. Die katholische Kirche stellt sich gegen diesen Beschluss - und erntet dafür jetzt Kritik aus Reihen der SPD.

Diskussion um "Ehe für alle" / © N.N. (dpa)
Diskussion um "Ehe für alle" / © N.N. ( dpa )

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl hat die katholische Kirche aufgefordert, die zivile "Ehe für alle" zu akzeptieren. Sie respektiere, dass die katholische Kirche eine andere Auffassung vertrete und die Ehe für sie ein Sakrament sei, sagte die stellvertretende SPD-Fraktionschefin in einem am Dienstag veröffentlichten Online-Interview der evangelischen Berliner Rogate-Klostergemeinschaft.

Es gebe jedoch vielfältige Formen des Zusammenlebens, und dies sollten alle Kirchen anerkennen.

Der Gesetzgeber stelle sich mit der "Ehe für alle" der Realität, sagte Högl. Jede Familienform verdiene Anerkennung, Zuspruch und rechtliche Absicherung. Das seien sehr christliche Werte, so Högl, die der evangelischen Kirche angehört.

Lob für Evangelische Kirche

Sie äußerte ihre Freude darüber, dass die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) die "Ehe für alle" begrüße. Deren Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm habe die Gleichwertigkeit homosexueller Beziehungen verteidigt, betonte Högl.

Zudem biete Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Trauungen für homosexuelle Paare an; drei weitere Landeskirchen in Deutschland hätten ähnliche Angebote. "Ich sehe die evangelische Kirche auf einem guten Weg", so die SPD-Politikerin.


Eva Högl / © Michael Kappeler (dpa)
Eva Högl / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA