Theologe Schockenhoff kritisiert "Ehe für alle"

"Ring-Kampf"

Die "Ehe für alle" hat die bisherigen Hürden genommen. Sowohl der Bundestag als auch der Bundesrat votierten dafür. Der Theologe Eberhard Schockenhoff positioniert sich dennoch in der Debatte mit kräftigem Argument gegen die Befürworter.

Hochzeitsringe / © Andrea Enderlein (epd)
Hochzeitsringe / © Andrea Enderlein ( epd )

Gesellschaftlich sei keineswegs eine "Entkoppelung von Ehe und Familie" zu beobachten, seit Jahrzehnten lebten viel mehr als 75 Prozent aller Kinder bei ihren verheirateten Eltern, sagte der Freiburger Theologe Eberhard Schockenhoff in einem Gastbeitrag für die Freiburger Kirchenzeitung "Konradsblatt".

Katholisches Eheverständnis

Der "Missbrauch des Ehebegriffs", so der Experte weiter, solle vielmehr dem "angeblichen Wandel der gesellschaftlichen Anschauungen erst zum Durchbruch verhelfen".

Schockenhoff betont, dass die katholische Kirche keine substanziellen Abstriche bei ihrem Eheverständnis machen könne, ohne die biblische Weisung Jesu aufzugeben. Die katholische Ehe ruhe auf vier unverrückbaren Pfeilern: Freiheit, Treue, Unauflöslichkeit und Fruchtbarkeit im sozialen wie biologischen Sinn.

Segensfeier und Ehe trennen

Der Theologe zeigte sich besorgt, dass nach dem Bundestagsbeschluss neue Differenzen zwischen katholischer und evangelischer Kirche aufbrächen.

Zudem werde es nun für die katholische Kirche schwieriger, Segensfeiern für homosexuelle Paare zu halten: "Diese bislang umstrittene Möglichkeit erschien auch ihren Befürwortern nur unter der Bedingung vertretbar, dass eine solche Segensfeier einer möglichen Verwechslung mit der Ehe keinen Vorschub leistet."


Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie / © Harald Oppitz (KNA)
Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA