Caritas: Kinderlose Paare durch Medizin unter Druck

"Nöte der Betroffenen sind sehr groß"

Paare mit unerfülltem Kinderwunsch sehen sich nach Beobachtung von katholischen Schwangerschaftsberaterinnen zunehmend unter Druck.

Familie auf einem Spielplatz / © Andreas Gebert (dpa)
Familie auf einem Spielplatz / © Andreas Gebert ( dpa )

Angesichts neuer medizinischer und technischer Möglichkeiten wachse bei vielen die Hoffnung auf ein eigenes Kind, sagte Anke Baule vom Diözesan-Caritasverband Paderborn am Freitag. Zugleich steige der Druck, alles zu versuchen, was machbar erscheint. Dies gelte auch für diagnostische Verfahren zur Erkennung genetischer Defekte und Krankheiten, so die Beraterin.

"Die Nöte der Betroffenen sind sehr groß", sagte Baule. "Da es ein sensibles Thema ist, wird kaum darüber gesprochen." Dabei sollte gerade die Beratung über Möglichkeiten und Konsequenzen der sogenannten Pränatalen Diagnostik so umfassend wie möglich erfolgen, rät die Caritas-Expertin. Im Erzbistum Paderborn bieten 14 Beratungsstellen in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und der Caritas Betroffenen ihre Begleitung an.

Persönliche, ethische und finanzielle Fragen

Paare sollten sich auf dem "oft zermürbenden Weg" auch Hilfe holen, um persönliche, ethische und finanzielle Fragen zu besprechen. "Gerade bei diesen Fragen fühlen sich betroffene Paare häufig allein gelassen", so Baule.

Sie äußerte sich anlässlich der am Samstag beginnenden "Woche für das Leben" der katholischen und evangelischen Kirche unter dem Motto "Kinderwunsch - Wunschkind - Designerbaby". Bis 6. Mai bietet die Aktionswoche bundesweit und lokal Veranstaltungen und Impulse zum Thema.


Quelle:
KNA