Kinderhilfswerk drängt zu mehr Spielflächen in Städten

Die Welt spielerisch entdecken!

Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert freie Spiel-Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche insbesondere in Städten. "Die Bedingungen für Kinder in der Stadt werden zunehmend schlechter."

Schaukeln im Kindergarten / © Harald Oppitz (KNA)
Schaukeln im Kindergarten / © Harald Oppitz ( KNA )

Das sagte der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, Holger Hofmann. Das Hilfswerk gemeinsam mit seinen Partnern im "Bündnis Recht auf Spiel" mache darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf hätten, zu spielen und sich möglichst im gesamten Stadtraum frei zu bewegen, teilte die Organisation am Sonntag in Berlin mit.

Kinderfreundlich bleiben

Kommunale Spielplätze werden laut Hofmann teilweise oder vollständig rückgebaut, informelle Spielorte wie Brachflächen werden der Nachverdichtung und dem Straßenausbau geopfert. "Auch wenn die Lage in Ballungsgebieten angespannt ist, muss die Stadtplanung kinderfreundlich bleiben", forderte er. Fehler in der Stadtplanung gingen oftmals zu Lasten von Kindern und Jugendlichen, für die Freiflächen und Spielmöglichkeiten wichtig seien. "Auch die Stadtplanung hat sich laut UN-Kinderrechtskonvention am Vorrang des Kindeswohls zu orientieren", so Hofmann.

Das Kinderhilfswerk mahnte, es sei an der Zeit, dass sich die Kinder und Jugendlichen den gesamten Stadtraum spielerisch zurückeroberten. Dazu biete der zehnte Weltspieltag am 28. Mai 2017 unter dem Motto "Spiel! Platz ist überall!" Gelegenheit. Möglichst viele Kommunen sollten sich an den Aktionen beteiligen.

Die Welt entdecken

Beate Walter-Rosenheimer (Grüne), Vorsitzende der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, forderte Freiräume zum Spielen, Toben und Entdecken. "Wer die Welt spielerisch entdeckt, entwickelt Kreativität und Empathie. Davon kann eine Gesellschaft nie genug haben. Für die Umsetzung dieses Rechtes muss die Politik sorgen. Ein kinderfreundliches Klima zu schaffen, geht uns alle an", sagte die Politikerin.

Der Botschafter des Weltspieltages, Ralph Caspers ("Sendung mit der Maus"), rief zu einer Aktion mit riesigen Kreidebilder auf. "Zum Glück sind Kinder sehr erfindungsreich. Wenn man ihnen bunte Stifte und einen Schubs in Richtung weißer Wand gibt, dann wissen sie genau, was zu tun ist", so der Moderator.