Erzbischof Schick warnt vor übereilten Hochzeiten

Rückhalt für den Papst

Nach den Äußerungen von Papst Franziskus zur Gültigkeit katholischer Eheschließungen hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick heiratswillige Paare vor vorschnellen Schritten gewarnt.

Erzbischof Ludwig Schick / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

"Der Papst hat die Sorge, dass manchen Brautleuten die Tragweite der Sache nicht bewusst ist, wenn sie vor dem Traualtar stehen", sagte er der Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung". Franziskus habe recht, wenn er sage, eine Schwangerschaft allein sei kein Grund zu heiraten.

Lob für Papstworte

Er sehe die päpstlichen Äußerungen als "Erinnerung, genau hinzuschauen und intensiv nachzuhaken", ergänzte Schick mit Blick auf die seelsorgliche Praxis. Wenn ein Paar nicht sicher sei, für immer zusammenbleiben zu wollen, "dann soll man es nicht trauen". Dann sei es besser, es beim vorläufigen Status zu belassen, so der Erzbischof. "Man muss eine dauerhafte Partnerschaft, die offen für Kinder ist, begründen wollen."

Franziskus lege den Finger in die Wunde, indem er eine "Kultur der Vorläufigkeit" kritisiere, die für viele heutzutage eine Lebenseinstellung sei, sagte der Theologe weiter. Auf den Hinweis, uneheliche Kinder und deren Eltern seien über Jahrhunderte hinweg gesellschaftlich und rechtlich benachteiligt worden, antwortete Schick: "Das war früher leider so, aber inzwischen ist diese Benachteiligung vorbei. Gott liebt jedes Kind."

Papst bezeichnet die meisten kirchlichen Ehen für ungültig

Der Papst hatte am Donnerstag erklärt, die meisten kirchlich geschlossenen Ehen seien ungültig. Der großen Mehrheit der Paare fehle das nötige Verständnis von Dauer und Verpflichtung einer Ehe. "Dieses Phänomen gibt es leider in der Welt", sagte Schick. Allerdings treffe das für katholische Trauungen in Deutschland in den vergangenen 30 bis 40 Jahren "sicherlich nicht so häufig zu". Er verwies unter anderem auf die intensiven Gespräche zur Ehevorbereitung.


Quelle:
KNA