CDU-Politiker fordern Schutz gleichgeschlechtlicher Partnerschaften

Respekt und vorbehaltlose Anerkennung

​Kurz vor dem Katholikentag haben sich prominente CDU-Politiker dafür ausgesprochen, auf Dauer angelegte gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften durch das Grundgesetz zu schützen. Artikel 6 des Grundgesetzes solle entsprechend ergänzt werden.

Homosexuelles Paar in Stuttgart / © Daniel Naupold (dpa)
Homosexuelles Paar in Stuttgart / © Daniel Naupold ( dpa )

Die Gruppe veröffentlichte eine entsprechenden Beitrag auf dem in Bonn herausgegebenen Blog "kreuz-und-quer.de". Die Autoren sind der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, seine Amtsvorgänger Alois Glück und Bernhard Vogel, Bundestagspräsident Norbert Lammert, der frühere thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus, der ehemalige ZdK-Generalsekretär Friedrich Kronenberg sowie der frühere Bundestagsabgeordnete Hermann Kues. Sie alle verstehen sich als engagierte Katholiken und geben den Blog mit heraus.

Mit einer Änderung des Grundgesetzes könne "in einer wichtigen gesellschaftspolitischen Frage der Rechtsfriede bewahrt und zugleich einer unterschiedlichen Lebensform angemessener Respekt gezollt werden", so die Autoren. Gleichgeschlechtliche Paare, die verbindlich dauerhafte Verantwortung füreinander übernähmen, hätten "Anspruch auf besonderen Schutz der staatlichen Ordnung" und verdienten "vorbehaltlose Anerkennung".

Keine Gleichstellung mit der Ehe

Die Autoren sprechen sich zugleich ausdrücklich gegen eine Gleichstellung mit der Ehe zwischen Mann und Frau aus. "Wer einem Sachverhalt gerecht werden will, muss Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandeln." Es gebe keinen Grund, das "Eigenprofil der Ehe" zu relativieren. Sie sei "eine auf Dauer angelegte Lebenspartnerschaft von Mann und Frau und Grundlage für eine Familie, aus der Kinder hervorgehen können".

Plakative Forderungen nach einer "Ehe für alle" änderten nichts an dieser Ungleichheit, heißt es weiter. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die Familienstrukturen seien fundamentale Fragen. "Sie bedürfen einer sorgfältigen Aufmerksamkeit und sollten nicht mit 'modern' oder 'rückständig' etikettiert werden." Beide Sichtweisen verdienten Respekt und Toleranz.


Quelle:
KNA