Kardinal Erdö bekräftigt Unauflöslichkeit der Ehe

Vertiefte Reflexion benötigt

Zum Auftakt der Bischofssynode über die Familie im Vatikan hat der Generalrelator der Versammlung, der Budapester Kardinal Peter Erdö, die Unauflöslichkeit der Ehe betont und die geltende Lehre der Kirche verteidigt.

Kardinal Erdö (KNA)
Kardinal Erdö / ( KNA )

Die Wiederheirat nach dem Scheitern einer kirchlich geschlossenen Verbindung verstoße gegen die Botschaft Jesu Christi und schließe die Betroffenen vom Empfang der Kommunion aus, bekräftigte er am Montag in seinem Eröffnungsreferat.

Die Kirche sei gefordert, wiederverheiratete Geschiedene seelsorgerisch und barmherzig zu begleiten und zugleich die katholische Lehre konsequent zu bezeugen. "All dies braucht jedoch eine vertiefte Reflexion", sagte er mit Blick auf die bevorstehenden dreiwöchigen Beratungen der Bischöfe. Als Generalrelator ist Erdö der Berichterstatter der Bischofsversammlung und hat wichtigen Einfluss auf die Formulierung der Synodenergebnisse.

Erdö bezog sich in seinen Ausführungen auf das Arbeitspapier zur Synode. Demnach gibt es viele Wege, wiederverheiratete Geschiedene am Gemeindeleben teilhaben zu lassen, ohne sie zur Eucharistie zuzulassen. Kritisch setzte sich Erdö mit den Wegen der orthodoxen Kirchen auseinander, die eine Wiederheirat nach einer Scheidung unter bestimmten Vorgaben zulassen. Diese seien nicht mit der Rechtsprechungspraxis der katholischen Kirche vergleichbar.

Auch erteilte Erdö der Idee der "Gradualität" bei der Beurteilung sexueller Beziehungen außerhalb der Ehe eine Absage. Objektiv gebe es zwischen wahr und falsch sowie zwischen Gut und Böse keine Gradualität, betonte er. Allerdings könne es für den einzelnen eine subjektive, graduelle Annäherung an das Gute und Wahre geben. Die subjektive Schuld sei weniger schwer, wenn die Sünde nicht erkannt werde.

Zum Thema Homosexualität erinnerte Erdö an die geltende kirchliche Lehre, wonach es zwischen homosexuellen Partnerschaften und dem Plan Gottes für Ehe und Familie "nicht einmal entfernte Analogien oder Ähnlichkeiten" gibt.


Quelle:
KNA