Bischöfe und Laien beraten über Situation von Familien

Wunsch nach Bischofswort

Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken haben sich am Donnerstagabend mit Menschen in verschiedensten Lebenslagen ausgetauscht. Zu Wort kam unter anderem ein wiederverheirateter geschiedener Mann.

Eckpfeiler der Familie: Die Paarbeziehung (dpa)
Eckpfeiler der Familie: Die Paarbeziehung / ( dpa )

Außerdem äußerten sich bei dem Treffen in Berlin ein homosexueller Mann und eine katholische Mutter, deren Freund nicht gläubig ist. Das teilte die Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mit.

Die Glaubenszeugnisse auf der nicht öffentlichen Veranstaltung hätten ihn beeindruckt, sagte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Bischofskonferenz, Bischof Heiner Koch. Entscheidend sei, im Gespräch zu bleiben und jeden Einzelnen wertzuschätzen. "Es geht nicht um eine losgelöste Sexualität, sondern um den Menschen und die in seine Persönlichkeit integrierte Sexualität", betonte der künftige Berliner Bischof.

Ein Ergebnis der Gespräche war der ausdrückliche Wunsch nach einem Bischofswort, das den "Beitrag der Ehe zu einem gelingenden Leben" würdige. Hier gab Bischof Koch zu bedenken, dass es an solch eine Einlassung "große und oft diametral entgegengesetzte" Erwartungen gebe. "Wir müssen uns aber auch fragen, was das Sakrament und das kirchliche Verständnis von Ehe ist. Und das ist nur zu verständlich im Zusammenhang mit Fragen der Berufung und der Nachfolge."

Werte und Verbindlichkeit

Der Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, betonte, dass die Kirche Menschen mit den verschiedensten Lebensformen ansprechen müsse. Dabei gehe es nicht um modern oder konservativ. "Wir müssen den Menschen vermitteln, wie wichtig Werte und Verbindlichkeit für ein gelingendes Leben sind."

Ein weiteres Ergebnis der Gespräch war der Appell, dass auch kinderreiche Familien nicht vergessen werden dürften. Die Einzelpersonen, die ihre Glaubenszeugnisse vorstellten, wünschten sich zudem mehr Anerkennung für das, was Familien täglich leisteten sowie eine bewusste Wahrnehmung der Vielfalt von Familien. Auch ging es um die Frage, wie Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen besser in Kontakt kommen könnten und "das Erfordernis, die Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre offen zu halten."


Quelle:
KNA