Kardinal Meisner wirbt für Familie

"Gott ist kein Einzeller"

Nein, Gott ist kein Junggeselle, das unterstreicht Kardinal Meisner am Fest der Heiligen Familie und wirbt für die Ehe mit Kind. Doch die Familie werde von der Gesellschaft immer öfter verachtet, kritisiert der Kardinal.

Kardinal Meisner (dpa)
Kardinal Meisner / ( dpa )

"Die Heilige Familie, Jesus, Maria und Josef, ist uns als Idealbild jeder menschlichen Familie geschenkt worden", sagte der Kölner Erzbischof am Samstagabend im Kölner Dom laut Predigttext. "Keine göttliche Stiftung ist in unserer Gesellschaft so unbeachtet, ja sogar verachtet wie die Familie, angefangen von den höchsten Repräsentanten unseres Staates bis in die Justiz."

Dabei sei der Mensch nicht geschaffen für das Alleinsein. Viele Menschen erführen das heute schmerzlich, urteilte Kardinal Meisner. "Gott ist kein Einzeller! Gott ist kein Junggeselle, wenn wir so wollen, sondern Gott ist zu mehreren. Er ist wie eine Familie."

Als "heiligste Dreifaltigkeit" seien Ehe und Familie unauflösbar und gehörten in das "innere Heiligtum" des christlichen Glaubens.

"Nie eine überholte Lebensform"

"Darum können Ehe und Familie nie eine überholte Lebensform sein", sagte der Kardinal. Wo sie nicht beachtet würden, gereiche es den Kindern und der ganzen Kultur zum Schaden. Weil Gott mit Christus und Heiligem Geist zu dritt sei, seien Mann und Frau "berufen, in der Ehe einander zu begegnen, damit aus ihrer Zweiheit die Dreiheit wird, nämlich die Familie" werde.

In Hinblick auf den Gedenktag der unschuldigen Kinder prangerte der Kardinal erneut Abtreibungen an. "Der Schöpfergott hat für ein Kind vor seiner Geburt den sichersten und geschütztesten Ort ausgewählt, nämlich den Mutterschoß, der leider wohl diese Schutzfunktion weitgehend verloren hat, wenn wir an die furchtbaren Zahlen von Abtreibungen denken", sagte der Erzbischof.

Weiter warb der Kardinal in seiner Predigt für mehr familiäre Unterstützung für angehende Priester und Ordensleute. Christliche Erziehung bedeute: "Die Kinder beheimaten in dem, was dem Vater im Himmel gehört, und nicht nur in dem, was im eigenen Interesse liegt." Eltern sollten die Kinder freigeben für ihren eigenen Weg. Christus habe die Menschen nie an sich gebunden. Kardinal Meisner dankte für die Gabe der Gemeinschaft.


Quelle:
DR , epd