Kampagne für Eheberatung im Erzbistum Köln

Provokant gegen den Trend

"Du hörst mir nicht zu. - Was?", heißt es bald auf Plakaten in Köln. Das Erzbistum will so für seine Eheberatungsangebote werben. Auch andere Bistümer zeigen Interesse an der neuen Kampagne.
 

 (DR)

Die Erzdiözese präsentierte nun in Köln Plakatmotive mit sechs unterschiedlichen Werbesprüchen. Sie wurden von der Kommunikationsdesignerin Tanja Roa entworfen, die dafür im vorigen Jahr die Werbeauszeichnung «Red Dot» gewonnen hatte.

Die Plakate mit Sprüchen wie "Du hörst mir nicht zu. - Was?" oder "Ich liebe dich. - Ich mich auch" bringen Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft provokativ auf den Punkt. Rund 400 Exemplare wurden in der Stadt platziert, wie es hieß. Zehn weitere deutsche Bistümer hätten ihr Interesse angemeldet, die Kampagne zu übernehmen.

"Die Ehe ist kein Auslaufmodell"

"Wenn Paare sich so unterhalten wie auf den Werbeplakaten, dann ist es Zeit für eine Beratung", sagte der Leiter der Ehe-, Lebens- und Familienberatung (EFL) im Erzbistum, Hannspeter Schmidt. Ein Code am Plakatrand ermögliche einen direkten Zugang zur anonymen Online-Beratung. Damit könne das Beratungsangebot ortsunabhängig wahrgenommen werden. Jährlich nähmen rund 30.000 Ehepaare die Eheberatung des Erzbistums in Anspruch. Dennoch wüssten viele Eheleute über das Angebot noch nicht Bescheid.

Roa betonte, dass die Ehe kein Auslaufmodell sei. "Das zeigen auch die Statistiken." Zwar habe es im vergangenen Jahr rund 187.600 Scheidungen gegeben. Doch dem stünden etwa 378.000 und damit doppelt so viele Eheschließungen gegenüber.

 


Quelle:
KNA