Philippinische Kirche wirbt vor Lockdown um Sachspenden

Sorge um die Ärmsten

Die philippinische Bischofskonferenz ruft wenige Tage vor Beginn eines neuen Corona-Lockdowns die Katholiken zu Lebensmittelspenden für die Armen auf. Zuletzt waren die Fallzahlen aufgrund der Delta-Variante rapide gestiegen.

Philippinen: Ein Anwohner eines Slums erhält eine Tasche mit Hilfsmitteln / © Rouelle Umali (dpa)
Philippinen: Ein Anwohner eines Slums erhält eine Tasche mit Hilfsmitteln / © Rouelle Umali ( dpa )

"Lockdowns bedeuten für die Armen und insbesondere die Tagelöhner, die von der Hand in den Mund leben, Hunger," zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Dienstag) den designierten Vorsitzenden der Bischofskonferenz Pablo Virgilio David, Bischof von Kalookan in der Metropolenregion Manila.

Anstieg der Fallzahlen

Von Freitag (6. August) bis zunächst 20. August müssen bis auf Krankenhäuser, Supermärkte und Banken alle Geschäfte und sonstigen Einrichtungen in der Metropolregion schließen. Auch Restaurantbesuche und religiöse Versammlungen sind verboten. Experten hatten den zweiwöchigen Lockdown gefordert, um einen "katastrophalen" Anstieg der Fallzahlen aufgrund der Delta-Variante zu verhindern.

Kenner der Lage in Manila befürchten jedoch, dass die Spendenbereitschaft durch den Niedergang der Wirtschaft infolge früherer Lockdowns nicht groß sein wird. "Jetzt haben immer mehr Menschen Hunger, und das Leben ist schwieriger geworden. Sogar diejenigen, die jetzt geben können, spüren die Auswirkungen der Pandemie", sagte der Mopedhändler Gerald Toribio aus Manila laut Ucanews.

Lockdown bereitet wirtschaftliche Sorgen

"Ich bin Katholik und möchte den Appell von Bischof David wirklich unterstützen. Aber sogar mein Geschäft geht zurück und ich muss für meine beiden schulpflichtigen Kinder sorgen. Diese Lockdowns bereiten uns nichts als Schmerz und Leid."

Die US-amerikanische Johns Hopkins Universität verzeichnete am Dienstag 8.073 Neuinfektionen auf den Philippinen. Seit Beginn der Pandemie infizierten sich 1,9 Millionen Philippiner mit Corona, etwa 28.000 starben an der Virusinfektion. 8,43 Prozent der rund 108 Millionen Einwohner des Inselstaats sind vollständig geimpft. Nach dem überwiegend islamischen Indonesien sind die mehrheitlich katholischen Philippinen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Südostasiens.

 

Quelle:
KNA