Rottenburger Weihbischof litt unter Gesangsverbot

"Bis ins Mark"

Das Gesangsverbot in Gottesdiensten hat nach Worten des Rottenburger Weihbischofs Gerhard Schneider viele Christen bis ins Mark getroffen. "Mit dem Schönen fehlte etwas Wesentliches", sagte Schneider am Freitag in Schwäbisch Gmünd.

Gesangbücher eines Kirchenchores / © Elisabeth Rahe (KNA)
Gesangbücher eines Kirchenchores / © Elisabeth Rahe ( KNA )

Singen bedeute für viele die Möglichkeit, das eigene Glauben, Sehnen, Hoffen und Fragen in Worte zu fassen. Während der Corona-Pandemie seien Chöre in ihrem ureigenen Tun und Wirken gefährdet wie nie gewesen, andererseits aber seien sie "gerade deswegen vermisst, geschätzt, geachtet und ersehnt" worden.

Kunst, Musik und Gesang könnten einen Raum öffnen, das Unfassbare und Unbegreifliche Gottes zu erahnen, sagte Schneider. Dann könne "Hoffnung wachsen, wo das gesprochene Wort an seine Grenze kommt".

Musikfestival in Schwäbisch Gmünd

Der Weihbischof predigte beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst des Festivals Europäische Kirchenmusik. Es läuft bis 8. August und steht unter dem Motto "Gott und die Welt". Wegen der Pandemie finden in diesem Jahr einige Veranstaltungen auf Open-Air-Bühnen statt. Am Samstag erhält der US-amerikanische Dirigent Joshua Rifkin den Preis der Europäischen Kirchenmusik. Geehrt wird er für Verdienste um Interpretation und Aufführung geistlicher Musik.


Weihbischof Gerhard Schneider  / © Wolfgang Schmidt (Bistum Rottenburg-Stuttgart)

Verschärfte Bedingungen: Gesang ist momentan nur solistisch erlaubt / © Beatrice Tomasetti (DR)
Verschärfte Bedingungen: Gesang ist momentan nur solistisch erlaubt / © Beatrice Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA