Justitia et Pax fordert gerechte Verteilung von Impfstoffen

"Wir müssen alles unternehmen"

Die katholische Organisation Justitia et Pax fordert eine schnelle und gerechte weltweite Verteilung von Impfstoffen. Dazu seien verschiedene kritisch diskutierte Maßnahmen wichtig, um vor allem Produktionskapazitäten zu erhöhen.

Symbolbild: In Afrika wird zu wenig geimpft / © yurakrasil (shutterstock)
Symbolbild: In Afrika wird zu wenig geimpft / © yurakrasil ( shutterstock )

Eine gerechte Verteilung sei auch eine Frage der politischen Klugheit, weil die Pandemie an staatlichen Grenzen nicht Halt mache, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden), der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer, am Mittwoch in Berlin.

Justitia et Pax unterstützt die Forderung der Welt­gesundheits­organisation, einen freien Zugang zu Technologien, Patenten und Wissen zur (Weiter-)Entwicklung und Herstellung von Medikamenten und Impf­stoffen zur Bekämpfung von Covid-19 herzustellen. "Eine rasche Ausweitung von Produktions­kapazitäten ist notwendig. Hierzu müssen Patent­rechte ausgesetzt oder rasch Lizenzen weiter­vergeben werden", forderte die Deutsche Kommission.

Menschen nicht im Stich lassen

Bereits vor der Pandemie habe die ungleiche Verteilung des globalen Wohlstands, insbesondere auch im Gesund­heits­bereich, dazu geführt, dass ver­gleichs­weise einfache und kostengünstige lebens­rettende Inter­ventionen einem großen Teil der Weltbevölkerung nicht zur Verfügung stünden.

Justitia et Pax rief die deutsche Politik auf, die Regierungen und ins­besondere auch die Bevölkerung der Länder des Globalen Südens an den Ent­scheidungen über diese Fragen teilhaben zu lassen. Gerade jetzt in der Krise sei es geboten, die besonders verletzbaren Menschen weltweit, die auf funktionierende Gesund­heits­systeme angewiesen sind, nicht im Stich zu lassen, betonte Wilmer: "Wir müssen alles unternehmen, was in unseren Kräften steht, um die Gesund­heits­systeme der Länder des Globalen Südens vor dem Zusammenbruch zu bewahren und Menschenleben zu retten."

Justitia et Pax versteht sich als Runder Tisch der katholischen Einrichtungen in Deutschland, die weltweit V­erantwortung übernehmen, und als Schnitt­stelle zwischen Kirche und Politik. Mitglieder sind unter anderen Vertreter der großen katholischen Hilfswerke Adveniat, Caritas, Misereor, Renovabis und missio. Getragen wird die Kommission von der Bischofs­konferenz und dem Zentral­komitee der deutschen Katholiken (ZdK).


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema