Ethikrat fordert bessere Impf-Angebote in sozialen Brennpunkten

Sozio-demografische Unterschiede beachten

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, fordert von der Politik mehr Anstrengung, um Bewohnern ärmerer Stadtviertel eine Corona-Impfung zu ermöglichen. Sinnvoll seien mobile Dienste sowie Impfungen in Gemeindezentren.

"Mobile Impfstation" vor einer Gemeinschaftsunterkunft / © Hauke-Christian Dittrich (dpa)
"Mobile Impfstation" vor einer Gemeinschaftsunterkunft / © Hauke-Christian Dittrich ( dpa )

Damit könne man mehr Menschen erreichen, sagte Buyx den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Sozio-demografische Unterschiede

Buyx betonte, man müsse "die sozio-demografischen Unterschiede beim Impfen unbedingt berücksichtigen". Es sei ein Problem, das mit Faktoren wie Sprache, Bildung, Vertrauen sowie mit kulturellen Unterschieden zu tun habe. "Für jemanden, der schlechte Erfahrungen mit staatlichen Einrichtungen gemacht hat oder schlecht Deutsch spricht, sind die Hürden höher", so Buyx. Auch die Dichte an Hausärzten in bestimmten Vierteln sowie der Zugang zu Betriebsärzten spielten eine Rolle.

Gegen gesetzliche Corona-Impfpflicht

Zugleich sprach sich Buyx gegen eine gesetzliche Corona-Impfpflicht aus. "Der Ethikrat betont, dass es eine moralische Pflicht ist, sich impfen zu lassen. Aber eine rechtliche Pflicht schließen wir aus", stellte die Vorsitzende des Gremiums klar.


Quelle:
KNA
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