Evangelikale sollen Impfwiderstand aufgeben

Impfstoff Teil von Gottes Plan?

US-Verkehrsminister Pete Buttigieg hat Evangelikale in den USA aufgefordert, ihre weitverbreitete Impfablehnung gegen das Coronavirus aufzugeben. Das Impfen sei eine Möglichkeit, sich selbst zu schützen.

Symbolbild Impfung / © funnyangel (shutterstock)

"Vielleicht ist ein Impfstoff Teil von Gottes Plan", erklärte Buttigieg, selbst Mitglied der Episkopal-Kirche, in einem CNN-Interview am Sonntag (Ortszeit). Buttigieg reagierte auf Aussagen von Evangelikalen, Gott werde schon für sie sorgen.

Evangelikale verweisen auf fötales Gewebe

Buttigieg, lange ein aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat unter den demokratischen Bewerbern im Wahlkampf 2020, forderte evangelikale Glaubensführer ausdrücklich auf, sich für die Impfstoffe stark zu machen.

Viele Evangelikale begründen ihre Impfabneigung damit, dass die Entwicklung der Vakzine zum Teil durch Nutzung von fötalem Gewebe abgetriebener Föten stamme. Andere evangelikale Glaubensführer argumentieren, sie misstrauten der Impfkampagne der Regierung. In den USA leben rund 41 Millionen erwachsene Evangelikale.

Zwischen Ablehnung und öffentlichem Aufruf

Gesundheitsexperten warnen davor, dass die Impfverweigerung zu einer Verlängerung der Pandemie führen könnte.

Aktuelle Umfragen belegen, dass mehr als 40 Prozent der weißen Evangelikalen Impfungen gegen das Corona-Virus ablehnen. Einige führende evangelikale Pastoren wie Franklin Graham und Robert Jeffress haben sich hingegen öffentlich für Impfungen ausgesprochen.

Der Anteil der Impfverweigerer unter den Evangelikalen ist im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich höher. Insgesamt lehnt etwa ein Viertel der Amerikaner eine Impfung gegen das Virus ab.


Quelle:
KNA