Ethikrat-Chefin für Lockerung der Maßnahmen nach Impfung

Mehr Freiheiten angemessen?

​Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hat die Debatte über Lockerungen der Corona-Maßnahmen für Geimpfte als wichtig bezeichnet. Es gebe mit den Aussagen des RKI, dass Geimpfte nicht mehr ansteckend seien, eine neue Situation.

Prof. Alena Buyx (r), Vorsitzende des Deutschen Ethikrats / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Prof. Alena Buyx (r), Vorsitzende des Deutschen Ethikrats / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )

Das sagte Buyx am Montag im Deutschlandfunk. Es werde schwer sein, die Freiheitsbeschränkungen aufrechtzuerhalten, wenn der Sachgrund entfalle.

Buyx warnte zugleich davor, wesentliche Regeln im öffentlichen Raum infrage zu stellen. Im Privaten seien die Schrauben schon sehr weit angezogen. Im Bereich der Arbeit dagegen könne man noch mehr machen.

Forderung nach mehr Tests für Nichtgeimpfte

Zudem äußerte sich Buyx besorgt über die gesellschaftliche Schieflage zwischen Privilegien für Geimpfte und Nachteilen für Nichtgeimpfte. Eine solche Schieflage ließe sich durch mehr Tests für Nichtgeimpfte vermeiden. Buyx forderte, auch das Tempo bei den Impfungen zu erhöhen.

Mit Blick auf die Impf-Priorisierung erklärte sie, diese sei noch richtig und wichtig. Es sei aber eine Priorisierung auf Zeit. Eine gewisse Flexibilität müsse es schon geben. Ein überbürokratisches Vorgehen sei auch aus ethischer Sicht problematisch. Außerdem dürfe es nicht sein, dass Impfdosen am Abend weggeworfen würden.


Quelle:
KNA