Liturgische Kunstaktion in Stuttgart zum Gedenken

Für jeden Corona-Toten fällt ein Nagel

Eine liturgische Kunstaktion in der Stuttgarter Kirche St. Maria soll in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag an die fast 75.000 Corona-Toten in Deutschland erinnern. Die Aktion wird einen halben Tag dauern.

Symbolbild blutige Nägel / © j.chizhe (shutterstock)

Dazu wollen der katholische Theologe Sebastian Schmid sowie der Künstler und Jugendreferent Marios Pergialis etwa zwölf Stunden lang für jeden Verstorbenen einen Nagel in eine große Metallschale fallen lassen, teilte das Katholische Stadtdekanat Stuttgart am Montag mit.

Ostersymbole gehören dazu

Der Titel der Performance sei "Ruf". Denn jeder Nagel erzeuge dabei einen Ton, der als fragender, klagender und anklagender Ruf zu verstehen sei, aber auch als Nachruf und Hilferuf. "Wir tragen damit jeden Menschen noch einmal vor Gott und in unser Bewusstsein", sagte Schmid. Der erste Nagel soll am Gründonnerstag um 20 Uhr fallen, der letzte in den Morgenstunden am Karfreitag.

Dabei werde sich der Ton der nacheinander aufschlagenden Nägel in der leer geräumten Kirche im Lauf der Nacht verändern. Am Morgen sollen dann mehr als 200 Kilogramm Nägel in der Schale liegen, die an die Nägel am Kreuz Jesu erinnern. Die Schale sei ein Symbol für die Wasserschale, mit der Jesus den Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat und erinnere auch an die Schale der bevorstehenden Osterfeuer.


Kirche St. Maria in Stuttgart / © KKulikov (shutterstock)
Kirche St. Maria in Stuttgart / © KKulikov ( shutterstock )
Quelle:
epd