Caritas sieht Offene Ganztagsschulen in Pandemie stark belastet

Unterfinanziert und personell am Limit

Wegen zusätzlichen Arbeitsaufwands beklagen Offene Ganztagsschulen während der Corona-Pandemie eine starke Belastung. "Manche OGS kann nur noch garantieren, dass die Kinder einigermaßen beaufsichtigt werden."

Kind am Schreibtisch / © Chalista Hongtong (shutterstock)
Kind am Schreibtisch / © Chalista Hongtong ( shutterstock )

Das erklärte der Caritasdirektor im Bistum Münster, Heinz-Josef Kessmann, an diesem Montag. Bei begrenzten personellen Ressourcen müssten Mitarbeiter neben zusätzlicher Desinfektion und Dokumentation auch für veränderte Raumkonzepte und Essensausgaben sorgen.

Besonders auf Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und aus problematischen Familienverhältnissen wirke sich dies aus, hieß es.

Unterfinanziert und personell am Limit

Die Caritas kritisierte zudem "fehlende Standards bei Personalausstattung, Personalqualifikation und Gruppengröße". Bereits vor Corona seien die OGS "unterfinanziert und personell am Limit gewesen", sagte Kessmann, der auch der Sprecher der Caritasdirektoren in Nordrhein-Westfalen ist. Durchschnittlich werde ein OGS-Platz mit 1.770 Euro pro Jahr finanziert. Nach Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege koste er jedoch rund 3.400 Euro.

Die befristete Entlastung der OGS während der Pandemie durch das NRW-Helferprogramm ändere "nichts an der grundlegenden Problematik, die sich über viele Jahre aufgebaut hat", sagte Kessmann. Der Offene Ganztag sei nicht nur Betreuung, sondern ein pädagogisches Angebot.

Das landesweite Helferprogramm stellt 30 Millionen Euro für zusätzliche OGS-Mitarbeiter in Corona-Zeiten zur Verfügung. Es läuft bis zum Ende des Schuljahrs 2020/2021.


Quelle:
KNA