Eine Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage Ausnahmen für Gottesdienste von Lockdown-Maßnahmen nicht für gerechtfertigt. Das ergab eine Erhebung des Erfurter Meinungsforschungsinstituts "INSA Consulere", die von der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" veröffentlicht wurde.
Demnach verneinten 62 Prozent der Befragten die ihnen vorgelegte Aussage: "Gottesdienste sollten auch in Zukunft von neuen Lockdown-Maßnahmen grundsätzlich ausgenommen bleiben." 20 Prozent äußerten sich zustimmend.
Aufgeschlüsselt nach Konfessionszugehörigkeit ergab die Umfrage laut Mitteilung folgendes Bild: 25 Prozent der Katholiken erklärten, Gottesdienste sollten auch im Lockdown grundsätzlich weiter stattfinden dürfen, 60 Prozent antworteten mit nein. Ähnlich äußerten sich die befragten Protestanten. Bei den Anhängern von Freikirchen hielten sich Zustimmung und Ablehnung mit 40 und 43 Prozent fast die Waage.
Laut "Tagespost" wurden für die Erhebung 2.035 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 30. Oktober und dem 2. November befragt. (kna/05.11.2020)
06.11.2020
Der emeritierte Schweizer Weihbischof Pierre Farine hat das komplette Verbot von Gottesdiensten im Kanton Genf als "zu drastisch" kritisiert. "Ich verstehe, dass es Einschränkungen geben muss", sagte er und schob einen Einwand nach.
Denn das Infektionsrisiko in den Kirchen durch großen Abstand, Mund-Nasenschutz und Handdesinfektion sei "minimal". "Ich verstehe nicht, warum die Genfer Regierung sich so kirchenfeindlich benimmt", so Farine, der von 1996 bis 2015 Weihbischof des Bistums Lausanne, Genf und Freiburg war, gegenüber dem Portal kath.ch am Freitag.
"Menschen haben eine Seele"
"Wenn der Mensch nur ein Aggregat von Zellen wäre, könnte er auf Gottesdienste verzichten", gab Farine zu bedenken. "Wir gehen aber davon aus: Die Menschen haben eine Seele. Sie brauchen etwas, was ihr Herz wärmt, sie streben nach Transzendenz."
Er verwies auf besonders von der Pandemie Betroffene: Kranke, Einsame und jene, die ihre Arbeit verloren haben oder ihre Liebsten nicht mehr sehen können. "Viele leiden unter psychischen Problemen. Mit diesen Menschen fühle ich mich sehr verbunden", so der 80-Jährige.
"Weihnachten neu erfinden"
Mit Blick auf das Weihnachtsfest erklärte der Bischof: "Wir müssen dieses Jahr Weihnachten neu erfinden." Er hoffe, dass die Gottesdienste dann wieder stattfinden dürfen. "Aber wir brauchen auch neue Formen. Jesu Worte werden an Weihnachten aktueller, denn: 'Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen'", sagte Farine.
Eine Mehrheit der Deutschen hält laut einer Umfrage Ausnahmen für Gottesdienste von Lockdown-Maßnahmen nicht für gerechtfertigt. Das ergab eine Erhebung des Erfurter Meinungsforschungsinstituts "INSA Consulere", die von der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" veröffentlicht wurde.
Demnach verneinten 62 Prozent der Befragten die ihnen vorgelegte Aussage: "Gottesdienste sollten auch in Zukunft von neuen Lockdown-Maßnahmen grundsätzlich ausgenommen bleiben." 20 Prozent äußerten sich zustimmend.
Aufgeschlüsselt nach Konfessionszugehörigkeit ergab die Umfrage laut Mitteilung folgendes Bild: 25 Prozent der Katholiken erklärten, Gottesdienste sollten auch im Lockdown grundsätzlich weiter stattfinden dürfen, 60 Prozent antworteten mit nein. Ähnlich äußerten sich die befragten Protestanten. Bei den Anhängern von Freikirchen hielten sich Zustimmung und Ablehnung mit 40 und 43 Prozent fast die Waage.
Laut "Tagespost" wurden für die Erhebung 2.035 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 30. Oktober und dem 2. November befragt. (kna/05.11.2020)