Infektionsherd bei Franziskanern von Assisi

Corona-Ausbruch im Mutterkloster

Grund zur Sorge um Ordensleute im Mutterkloster des Franziskanerordens in Assisi? Dort hat sich ein Corona-Infektionsherd gebildet. Acht Novizen und zehn Brüder sind positiv auf das Virus getestet worden.

Franziskanerbruder im Kloster San Francesco in Assisi (KNA)
Franziskanerbruder im Kloster San Francesco in Assisi / ( KNA )

Das teilte der Sprecher des Klosters, Enzo Fortunato, auf der Internetseite "San Francesco patrono d'Italia" mit. Der Zustand der Infizierten sei gut, sie befänden sich in Isolation. Die übrigen Ordensleute betreuen weiterhin Pilger und Touristen, die die Franziskuskirchen im Geburtsort des Ordensgründers unter Beachtung der gegebenen Vorsichtsmaßregeln besuchen.

Mehr als eine Million Gläubige und Touristen kommen jährlich zu den Kirchen in der Geburtstadt des Ordensgründers Franz von Assisi (1181/82-1226) im mittelitalienischen Umbrien. Dazu gehört die Franziskusbasilika aus dem 13. Jahrhundert mit Fresken des Renaissance-Malers Giotto. Viele Besucher übernachten in umliegenden Klöstern.

Heiliger Franziskus

Franz von Assisi (1181/82-1226) war der Begründer des Ordens der Franziskaner. Er wurde als Sohn eines reichen Tuchhändlers im italienischen Assisi geboren und sollte zunächst in die Fußstapfen seines Vaters treten und das elterliche Unternehmen übernehmen. Als 1202 ein langjähriger Krieg zwischen Assisi und Perugia tobte, geriet er in Gefangenschaft und wurde krank.

Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Assisi steckte er in einer Lebenskrise und vernachlässigte immer mehr seine Aufgaben im elterlichen Geschäft. Dies forderte den Zorn seines Vaters heraus. 1206 kam es schließlich zum endgültigen Bruch: Vor den Augen des Bischofs und des Volkes von Assisi zog er seine Kleider aus und gab sie dem Vater zurück. Er kleidete sich mit einem einfachen Büßergewand aus brauner Wolle und zog sich zu einem Leben in Armut in abgelegene, zerfallene Kapellen zurück.

Heiligsprechung zwei Jahre nach seinem Tod

1209 wurde in der kleinen Kapelle von Portiunkula das Evangelium von der Aussendung der Jünger gelesen; dem zufällig anwesenden Franziskus gab dies den Anstoß, unter die Leute zu gehen und zu predigen. Bald scharten sich die ersten Gefährten um ihn. An Pfingsten 1217 trafen sich die Brüder in Assisi und beschlossen, auch in Frankreich, Spanien und Deutschland kleine Niederlassungen zu gründen. Franziskus selbst ging 1219, mitten in der Zeit der Kreuzzüge, zu den Sarazenen (Muslimen). Er schloss Freundschaft mit dem Sultan und setzte sich so für eine friedliche Lösung des Konfliktes zwischen den verfeindeten Religionen ein.

Am 29. November 1223 bestätigte Papst Honorius III. endgültig die Lebensregel der Minderbrüder, die Franziskus zusammen mit einigen Vertrauten in einer Einsiedelei verfasst hatte. Am Abend des 3. Oktobers 1226 starb Franziskus an der Portiunkula, der Geburtsstätte seiner Bruderschaft. Bereits knapp zwei Jahre nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen.


Die Basilica San Francesco in Assisi / © Gerlinde Pfirsching (KNA)
Die Basilica San Francesco in Assisi / © Gerlinde Pfirsching ( KNA )

Statue des heiligen Franz von Assisi / © Isabelle Baldwin (KNA)
Statue des heiligen Franz von Assisi / © Isabelle Baldwin ( KNA )
Quelle:
epd , KNA