Die USA kämpfen weiter mit einem dramatischen Anstieg der Corona-Fälle. Mit rund 52 300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurde laut Daten der Johns-Hopkins-Universität am Donnerstag (Ortszeit) ein neuer Höchststand erreicht. Zum Start des langen Feiertagswochenendes zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rief der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, die Menschen am Freitag auf, Schutzmasken zu tragen und soziale Distanz zu wahren, sollten sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten.
Ganz anders soll es bei den Feierlichkeiten am Mount Rushmore in South Dakota ablaufen, wo US-Präsident Donald Trump mit First Lady Melania am Abend (Ortszeit/Samstagmorgen MESZ) zum Feuerwerk am Nationaldenkmal mit den in den Fels gehauenen Köpfen von vier Ex-Präsidenten erwartet werden. Die republikanische Gouverneurin Kristi Noem hatte im Vorfeld klargemacht, dass keine soziale Distanz gewahrt werde. Die Menschen sollten kommen, um zu feiern, um "die Freiheiten zu genießen, die wir in diesem Land haben", so ihre Worte.
Angesichts der dramatischen Zunahme an Fallzahlen versuchte Trump erneut zu beschwichtigen. "Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist, viel größer und besser als in jedem anderen Land", schrieb er am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Dies seien "großartige Neuigkeiten". Außerdem sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen, und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.
Vizeadmiral Adams warnte am Freitag mit Blick auf die Sterblichkeitsrate vor voreiligen Schlüssen. Man wisse, dass die Todesfälle den Infektionszahlen mindestens zwei Wochen oder sogar mehr "hinterherhinken", sagte Adams. Mit Blick auf die Vielzahl junger Menschen, die derzeit positiv getestet werden, machte er klar, dass dies kein Grund zur Entwarnung sei. "Worüber wir uns vor allem bei jungen Leuten Sorgen machen ist, dass sie es bekommen und dann ihre Großmutter, ihren Großvater anstecken." Trump hat die Zunahme der Fallzahlen wiederholt mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen. (Quelle: dpa/03.07.2020)
07.07.2020
Wegen eines rapiden Anstiegs an Corona-Neuinfektionen im Süden und Westen der USA kehren manche Kirchen nach einer kurzen Phase mit gemeinschaftlichen Gottesdiensten wieder zu Online-Zusammenkünften zurück.
Die gegenwärtige Infektionswelle treffe Kirchen härter als die erste im Frühjahr, sagte der Direktor des Verbandes der Südlichen Baptisten von Arizona, David Johnson, dem Informationsdienst "Baptist Press".
Arizona und Texas
Die Staaten Arizona und Texas sind stark betroffen. Mehrere Mitarbeiter seien positiv auf das Coronavirus worden, erklärte der Pastor der Megakirche North Phoenix Baptist Church in Phoenix in Arizona, Noe Garcia. "Baptist Press" berichtete, der Pastor der North Swan Baptist Church in Tucson in Arizona, Gary Marquez, sei an Covid-19 gestorben.
Im texanischen Houston appellierte Bürgermeister Sylvester Turner an Kirchen, auf gemeinschaftliche Gottesdiensten zu verzichten. Der Pastor der Sagemont Kirche, Matt Carter, schrieb auf Facebook, in der Stadt sei die Zunahme von Covid-19 "dramatisch".
Nur noch online
In der protestantischen Cavary Chapel in San Antonio in Texas haben sich laut Informationsdienst "Christian Post" mehr als 50 Gemeindemitglieder infiziert, darunter Pastor Ron Arbaugh. Er werde künftig das Tragen von Mund- und Nasenschutz vorschreiben, kündigte Arbaugh an. Laut der Webseite der Kirche finden vorläufig nur Online-Gottesdienste statt.
Der Bischof der römisch-katholischen Diözese El Paso in Texas, Mark Seitz, gab am Montag neue Restriktionen bekannt. Wegen eines starken Anstiegs an Neuinfektionen habe die Regierung von Texas Ansammlungen von mehr als zehn Personen verboten. Religiöse Einrichtungen seien zwar von der Vorschrift ausgenommen, doch die Kirche werde sich daran halten, um den "gefährlichen Trend" der Virusausbreitung zu stoppen.
Starker Anstieg
In den USA melden die Behörden gegenwärtig rund 50.000 Neuinfektionen am Tag, mehr als während des vermeintlichen Höhepunktes der Pandemie im Frühjahr. Die meisten Kirchen hatten damals Gottesdienste abgesagt. In vergangenen Wochen hatten zahlreiche US-Staaten Vorschriften gelockert, und viele Gemeinden waren schrittweise und mit Beschränkungen zu gemeinschaftlichen Gottesdiensten zurückgekehrt.
Die USA kämpfen weiter mit einem dramatischen Anstieg der Corona-Fälle. Mit rund 52 300 Neuinfektionen binnen 24 Stunden wurde laut Daten der Johns-Hopkins-Universität am Donnerstag (Ortszeit) ein neuer Höchststand erreicht. Zum Start des langen Feiertagswochenendes zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rief der oberste Gesundheitsbeamte der US-Regierung, Vizeadmiral Jerome Adams, die Menschen am Freitag auf, Schutzmasken zu tragen und soziale Distanz zu wahren, sollten sie sich in der Öffentlichkeit aufhalten.
Ganz anders soll es bei den Feierlichkeiten am Mount Rushmore in South Dakota ablaufen, wo US-Präsident Donald Trump mit First Lady Melania am Abend (Ortszeit/Samstagmorgen MESZ) zum Feuerwerk am Nationaldenkmal mit den in den Fels gehauenen Köpfen von vier Ex-Präsidenten erwartet werden. Die republikanische Gouverneurin Kristi Noem hatte im Vorfeld klargemacht, dass keine soziale Distanz gewahrt werde. Die Menschen sollten kommen, um zu feiern, um "die Freiheiten zu genießen, die wir in diesem Land haben", so ihre Worte.
Angesichts der dramatischen Zunahme an Fallzahlen versuchte Trump erneut zu beschwichtigen. "Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist, viel größer und besser als in jedem anderen Land", schrieb er am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Dies seien "großartige Neuigkeiten". Außerdem sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen, und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.
Vizeadmiral Adams warnte am Freitag mit Blick auf die Sterblichkeitsrate vor voreiligen Schlüssen. Man wisse, dass die Todesfälle den Infektionszahlen mindestens zwei Wochen oder sogar mehr "hinterherhinken", sagte Adams. Mit Blick auf die Vielzahl junger Menschen, die derzeit positiv getestet werden, machte er klar, dass dies kein Grund zur Entwarnung sei. "Worüber wir uns vor allem bei jungen Leuten Sorgen machen ist, dass sie es bekommen und dann ihre Großmutter, ihren Großvater anstecken." Trump hat die Zunahme der Fallzahlen wiederholt mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen. (Quelle: dpa/03.07.2020)