Viele Neuinfektionen: Neue Corona-Welle in Israel

Wohl keine Folgen für Gottesdienste

​Der erneute Ausbruch der Corona-Pandemie in Israel und den Palästinensergebieten hat bislang keine weiteren Auswirkungen auf die christlichen Kirchen und Kultorte im Heiligen Land. Die Gottesdienste und Gebetszeiten in der Grabeskirche von Jerusalem bleiben wie bisher.

Menschenleere Altstadt von Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Menschenleere Altstadt von Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Ab Mittwoch soll auch der Lockdown in den Palästinensergebieten zu Ende gehen und die Kirchen sollen wieder geöffnet werden, teilte das Lateinische Patriarchat in Jerusalem am Dienstag auf Anfrage mit.

Die israelische Regierung hatte nach dem plötzlichen Wiederanstieg der Infektionszahlen am Montag eine Reihe von Einschränkungen verfügt, etwa die Schließung von Clubs, Fitnessstudios, das Verbot von Sommercamps für Kinder sowie von kulturellen Veranstaltungen. Die Personenzahl in Restaurants wie in Bussen wurde auf 20 und in Synagogen auf 19 beschränkt. Zudem wurde die zuvor leger gehandhabte Pflicht zum Tragen von Gesichtsmaßen bestätigt, die Strafen bei Zuwiderhandlung wurden verdoppelt.

Vorwürfe an die Politik

Unterdessen werfen israelische Medien der Regierung und den Gesundheitsbehörden Versäumnisse beim Umgang mit der Pandemie vor. Zuvor hatte der Eindruck bestanden, das Land habe auf Corona vorbildlich und erfolgreich reagiert. Es sei nicht gelungen, wirksam die Infektionsketten zu unterbrechen, genügend und richtig zu testen und das "social distancing" sowie das Tragen von Masken durchzusetzen.

Die komplette Öffnung der Schulen Mitte Mai sei viel zu früh erfolgt und habe zum neuen Ausbruch des Coronavirus beigetragen, schreibt Haaretz (Montag). Ebenso falsch sei die Entscheidung von Gesundheitsminister Yuli Edelstein gewesen, aufgrund der Hitzewelle die Maskenpflicht für Studierende und Schüler zu lockern.

Mehr als 1.000 Neuinfektionen am Montag

Das Knesset Research and Information Center ermittelte aufgrund einer breit angelegten Untersuchung, dass sich rund zwei Drittel der Infizierten zu Hause angesteckt haben, 10,3 Prozent in Schule, Universität oder Thora-Zentrum und nur 2,2 Prozent in einer Synagoge. Weitere 5,8 Prozent hätten sich in einer medizinischen Einrichtung das Virus eingefangen, 3,9 Prozent bei einer Konferenz oder Veranstaltung und 2 Prozent in einem Geschäft.

Die Zahl der Neu-Infektionen in Israel betrug am Montag 1.057 - vor Ausbruch der neuen Welle waren es täglich etwa 300. Am Dienstag bezifferte das Gesundheitsministerium die aktive Zahl der Fälle auf 12.717. Bislang seien 30.162 Personen in Israel positiv auf Covid-19 getestet worden, 338 Menschen seien gestorben.


Quelle:
KNA