Schwarze Kirchenführer gegen vorzeitige Öffnung der Gotteshäuser

"Heilige Pflicht"

Lieber warten: Eine Koalition schwarzer US-Kirchenführer hat die 25 Millionen Mitglieder ihrer Gemeinden angesichts erster Lockerungen in der Corona-Krise aufgefordert, auf die persönliche Teilnahme an Gottesdiensten weiter zu verzichten.

Eine Frau im Gebet in einer Kirche / © AS photo studio (shutterstock)
Eine Frau im Gebet in einer Kirche / © AS photo studio ( shutterstock )

In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, die Pandemie sei "eine tödliche Bedrohung der Gesundheit und des Lebens unserer Menschen". Aus diesem Grund sollten "alle schwarzen Kirchen und Geschäfte in dieser Zeit geschlossen bleiben".

Zu den Unterzeichnern gehören die Führer mehrerer Zusammenschlüsse schwarzer Kirchen, darunter die "African Methodist Episcopal Church", die "Church of God in Christ" und die "National Baptist Convention of America": Zusammen repräsentieren sie mehr als 30.000 Gemeinden. Der Aufruf wird unterstützt von Bürgerrechtlern, die um die wichtige Rolle der Kirchen im schwarzen Amerika wissen.

"Heilige Pflicht"

Afroamerikaner gehören überproportional zu den Opfern der COVID-19-Pandemie. Eine vorläufige Erhebung der Gesundheitsbehörde CDC vom 21. April zeigt, dass jeder fünfte Infizierte ein schwarzer US-Bürger ist. An der Gesamtbevölkerung machen Afroamerikaner nur 13 Prozent aus.

Einige Gouverneure spielen mit dem Gedanken, das Versammlungsverbot in Kirchen aufzuheben. "Es fällt uns nicht leicht, unsere Mitglieder zu ermutigen, sich diesen Anordnungen zu widersetzen", heißt es in der Erklärung der Kirchenführer. Aber es sei ihre "heilige Pflicht", alles zu tun, um das Leben und die Gesundheit der Schwarzen, ihrer Familien und Gemeinden zu schützen.


Quelle:
KNA