Kirchen rufen zu Engagement für europäische Werte auf

"Gemeinsame Verpflichtung zum europäischen Projekt"

Appell an die Gesellschaft: Die EU-Bischofskommission COMECE und die Konferenz Europäischer Kirchen haben in Zeiten der Corona-Krise in einer gemeinsamen Erklärung zum Engagement für europäische Werte aufgerufen.

Europaflagge / © Marian Wejo (shutterstock)

"Für uns alle ist dies die Zeit, unsere gemeinsame Verpflichtung zum europäischen Projekt und zu den gemeinsamen europäischen Werten von Solidarität und Einheit zu zeigen", heißt es in einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung.

Unterzeichnet ist sie vom COMECE-Präsidenten Kardinal Jean-Claude Hollerich und dem KEK-Präsidenten Christian Krieger.

"Die Covid-19-Pandemie und ihre verheerenden Konsequenzen sind mit voller Wucht über Europa und die ganze Welt hereingebrochen", heißt es in der Erklärung. Die gegenwärtige Krise stelle jede Person, Familie und Gemeinschaft auf die Probe und decke Schwachstellen und vermeintliche Gewissheiten unserer Politik, unserer Wirtschaft und unserer Gesellschaften auf.

"Doch erlauben uns diese schwierigen Zeiten auch, unsere gemeinsame Menschlichkeit als Brüder und Schwestern neu zu entdecken."

Zeit der Prüfung

Die Fastenzeit bis Ostern sei ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. "Mögen wir diese Zeit der Prüfung auch als eine Zeit der Gnade und der Hoffnung sehen", so KEK und COMECE.

Hollerich und Krieger riefen zudem zum Gebet für Ärzte, Pflegekräfte, Lieferanten der Grundversorgung, Ordnungskräfte und in der Seelsorge tätige Personen auf. "Wir beten für alle, die in dieser Krise leiden - insbesondere die Kranken, die Älteren, die Armen, die Ausgegrenzten und die Kinder in instabilen Familienverhältnissen", heißt es.

COMECE und KEK betonen auch, sich nicht der Angst und dem Nationalismus zu beugen. Konkrete Maßnahmen der Solidarität könnten etwa die Verteilung der Lasten der Krankenbetreuung sein, der Austausch von medizinischem Material, Maßnahmen, um soziale, wirtschaftliche und finanzielle Härtefälle abzumildern sowie die Unterstützung schwächerer Gesundheitssysteme in "bedürftigen Regionen" der Welt.


Erzbischof Jean-Claude Kardinal Hollerich / © Sven Becker (KNA)
Erzbischof Jean-Claude Kardinal Hollerich / © Sven Becker ( KNA )
Quelle:
KNA