Priester überlässt Corona-Mitpatient Beatmungsgerät – und stirbt

"Dieser Mann ist ein Held!"

Mit einer selbstlosen Tat hat ein italienischer Priester inmitten der Corona-Krise weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Er überließ einem Mitpatienten sein eigenes Beatmungsgerät und starb daraufhin.

Covid-19-Patienten in einem Krankenhaus in Bergamo, Italien / © Claudio Furlan (dpa)
Covid-19-Patienten in einem Krankenhaus in Bergamo, Italien / © Claudio Furlan ( dpa )

Laut Medienberichten (Dienstag) rettete der 72-Jährige Geistliche einem ebenfalls am Virus erkrankten Mitpatienten das Leben, indem er ihm das eigene Beatmungsgerät überließ. Er selbst starb wenig später an den Folgen der Krankheit.

Gemeinde hatten dem Geistlichen das Gerät besorgt

Seine Kirchengemeinde nahe Bergamo hatte das Gerät den Angaben zufolge speziell für den infizierten Priester erworben, weil es in der Region an entsprechender Ausstattung in den Kliniken mangelt. Don Giuseppe Berardelli habe jedoch darauf bestanden, den lebenswichtigen Apparat an einen jüngeren – ihm nicht bekannten – Patienten weiterzugeben.

"Don Giuseppe ist als Priester gestorben", zitiert das Lokalblatt "Araberara" einen Pfleger, der Berardelli kannte. Die Tat habe ihn "tief berührt". Auch in den sozialen Netzwerken löste die Nachricht große Anteilnahme aus. Ein Nutzer schrieb auf Twitter: "Dieser Mann ist ein Held! Die meisten würden in solch einer Lage nicht einmal eine Rolle Klopapier hergeben."

Ein Bekannter des Verstorbenen schilderte dem Internetportal "Crux" am Dienstagabend indes einen etwas anderen Ablauf der Ereignisse. So habe Berardelli die Beatmung vor allem deshalb abgelehnt, weil er sie schlicht nicht habe ertragen können. Der Geistliche sei jedoch nichtsdestoweniger ein Vorbild."

Bislang sind in Italien mindestens 60 katholische Priester am Coronavirus gestorben. Viele waren einem Appell von Papst Franziskus gefolgt und wollten den Gläubigen in schwerer Zeit beistehen. Die meisten Opfer in den Reihen des Klerus verzeichnete des Bistum Bergamo. Mindestens 17 Geistliche ließen dort ihr Leben. Die norditalienische Provinz ist besonders von der aktuellen Notlage betroffen.

 

 


Quelle:
KNA
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