Nach den Attacken auf Kirchen in Sri Lanka 2019

Buddhistische Mönche fordern Aufklärung

Noch immer sind die Anschläge auf drei katholische Kirchen vor zwei Jahren in Colombo nicht aufgeklärt. Jetzt haben sich die buddhistischen Möchen eingeschaltet und fordern Gerechtigkeit für die Opfer.

Blick auf den Innenraum der durch eine Explosion beschädigte St.-Sebastians-Kirche / © Chamila Karunarathne (dpa)
Blick auf den Innenraum der durch eine Explosion beschädigte St.-Sebastians-Kirche / © Chamila Karunarathne ( dpa )

Sri Lankas buddhistische Mönche fordern Gerechtigkeit für die Opfer der Anschläge auf drei katholische Kirchen am Ostersonntag 2019 in Colombo. Nicht nur Sri Lanka, sondern die ganze Welt warte auf Gerechtigkeit für die Leidtragenden der Osterattentate, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews den Mönch und Professor an der Universität von Colombo, Agalakada Sirisumana Thera.

Bericht zu Anschlägen unvollständig

Der Bericht der Präsidentenkommission über die möglichen Hintergründe der Anschläge sei bislang nicht vollständig bei den Menschen angekommen, kritisierte Sirisumana Thera. Der Mönch Omalpe Sobitha Thera, Schirmherr der buddhistischen Organisation Hela Bodu Saviya, betonte gegenüber Ucanews: "Die Katholiken haben jedes Recht, sich an internationale Institutionen zu wenden, wenn die Sache nicht auf nationaler Ebene geklärt werden kann."

Mehr als 250 Tote

Bei den Selbstmordanschlägen islamistischer Terrorristen auf drei katholische Kirchen und drei Luxushotels im mehrheitlich buddhistischen Sri Lanka waren am Ostersonntag 2019 mehr als 250 Menschen ums Leben gekommen. Der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, fordert seitdem vergeblich eine umfassende Aufklärung über die Hintergründe und darüber, warum der Geheimdienst Sri Lankas nichts zur Verhinderung der Terrorakte getan und die Kirche nicht vor der drohenden Gefahr gewarnt habe. Der Kardinal wolle sich im äußersten Fall an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden.

Demonstrationen in den USA

In den vergangenen Tagen hatten in den USA Katholiken und Buddhisten bei Demonstrationen in New York und anderen Städten von Sri Lankas Regierung die vollständige Aufklärung der Attentate gefordert. Staatspräsident Gotabaya Rajapaksa hielt sich zur 76. Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York auf. Bei seiner Rede vor der Vollversammlung versicherte der Präsident, dass sich ein solcher Terroranschlag in Sri Lanka nicht wiederholen werde.

Geheimdienst war gewarnt

Sri Lankas damaliger Präsident Maithripala Sirisena räumte nach den Attentaten ein, es habe vorab vom indischen Geheimdienst Warnungen vor einem bevorstehenden Anschlag gegeben, auf die der Sicherheitsapparat Sri Lankas aber nicht reagiert habe. Er selbst, betonte Sirisena im März dieses Jahres gegenüber einer von seinem Nachfolger Rajapaksa eingesetzten Untersuchungskommission, sei jedoch vorab nicht über die drohende Gefahr informiert worden.


Ein katholischer Priester aus Sri Lanka steht neben Glasscherben vor der Kirche St. Anthony's / © Manish Swarup (dpa)
Ein katholischer Priester aus Sri Lanka steht neben Glasscherben vor der Kirche St. Anthony's / © Manish Swarup ( dpa )
Quelle:
KNA