Kardinal Kurt Koch fordert Handeln gegen Christenverfolgung

Weltweit am stärksten verfolgte Religion

Kurienkardinal Kurt Koch sieht im Christentum die am stärksten verfolgte Religion weltweit. In rund 25 Ländern seien Christen an Leib und Leben bedroht. Es sei ein "seltsames Phänomen", dass dies in den Medien so gut wie nicht vorkomme.

Kurienkardinal Kurt Koch (KNA)
Kurienkardinal Kurt Koch / ( KNA )

Das sagte der Schweizer Kardinal am Dienstag in Schwäbisch Gmünd. Er sprach bei einem Kongress über Christenverfolgung. Der Kardinal kritisierte, im Bewusstsein der meisten Menschen seien Christenverfolgung und Martyrium "Themen der Vergangenheit". Dabei habe es wohl in keinem Jahrhundert so viele Märtyrer gegeben wie im 20. Auch heute werde die Kirche wieder zur "Kirche der Märtyrer". Als ein Beispiel nannte Koch die "satanische Terrororganisation" Islamischer Staat (IS).

Koch fordert politisches Handeln gegen IS

Für Koch stellt sich die Frage, wie lange die politisch Verantwortlichen noch zusehen wollten, dass heute beispielsweise in Syrien und Irak uralte Kulturen zerstört würden. Der Kardinal erinnerte dabei auch an das Schicksal der vom Islamischen Staat verfolgten Jesiden. Er betonte, Nachfolge Jesu könne für Christen auch immer das eigene Martyrium einschließen.

Nach Kochs Worten besteht heute eine "Ökumene des Bluts". Für Verfolger mache es keinen Unterschied, ob Christen etwa Katholiken, Protestanten, Anglikaner oder Orthodoxe seien. Es liege nahe, von einer "Ökumene der Märtyrer" zu sprechen. Diese "standfesten Glaubenszeugen" hielten die Gemeinschaft der Christen in einer tieferen Form aufrecht. Märtyrer seien "die mit Blut geschriebenen Archive der Wahrheit".

 


Quelle:
KNA