Bundeskanzlerin soll sich mehr für bedrängte Christen einsetzen

"Christen sind besonders bedroht"

In einem Brief hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Bundeskanzlerin Angela Merkel dazu aufgefordert, sich mehr für bedrängte Christen einzusetzen.

 (DR)

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Weihnachtsfest dazu auf, sich mehr für bedrängte Christen einzusetzen. So sollte Deutschland mehr Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien aufnehmen, forderte die GfbV am Montag in einem Brief an die Bundeskanzlerin. Es sei zwar erfreulich, dass Deutschland sich bereit erklärt habe, 10.000 Syrien-Flüchtlinge aufzunehmen. Doch dies sei nicht ausreichend angesichts der Verfolgung und Not in Syrien.

Christen seien dort besonders bedroht, da sie zwischen den Fronten der Bürgerkriegsparteien stünden, erklärte die GfbV. Auch rief die Menschenrechtsorganisation die Bundeskanzlerin dazu auf, sich mehr für bedrängte Christen in Indonesien und Pakistan zu engagieren.

Während in Indonesien willkürlich Kirchen von den Behörden geschlossen und Christen an ihrer Glaubensausübung gehindert würden, stünden sie in Pakistan unter dem Generalverdacht der Blasphemie.

In Indonesien seien in den vergangenen vier Wochen erneut fünf Kirchen auf Anordnung der Behörden geschlossen worden, so die GfbV.

Indonesien: 50 Kirchen ohne Funktion

In dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Erde hätten 2012 mindestens 50 Kirchen auf Anweisung der Behörden ihre Funktion verloren. Die von islamistischen Bewegungen betriebene Kampagne sei mit mangelnden Baugenehmigungen begründet worden. Mit Blick auf Pakistan erklärte die GfbV, dass seit 1986 mehr als 135 Christen wegen Blasphemie angeklagt worden seien. Zurzeit lägen mehrere Blasphemie-Verfahren gegen Christen an. Sie seien mit der Todesstrafe bedroht.

Auch erinnerte die Menschenrechtsorganisation an das Leiden von Millionen Christen in Konfliktregionen in aller Welt. "In der Zentralafrikanischen Republik, im Südsudan sowie in den umkämpften Provinzen Süd-Kordofan und Blauer Nil im Sudan können Millionen Christen nicht in Frieden das Weihnachtsfest feiern", erklärte Delius. "In Ägypten und Nord-Nigeria schrecken Christen aus Angst vor Terroranschlägen islamistischer Extremisten davor zurück, an heiligen Messen in der Weihnachtsnacht teilzunehmen."

In Indien würden Millionen christliche Adivasi-Ureinwohner in der Auseinandersetzung zwischen Sicherheitskräften und maoistischen Rebellen von beiden Konfliktparteien bedrängt und gezwungen, sich am Kampf zu beteiligen. In Burma litten viele christliche Minderheiten noch immer unter willkürlichen Übergriffen von Soldaten und schweren Menschenrechtsverletzungen.


Quelle:
KNA