Christenverfolgung in Nordkorea besonders intensiv

Kein Grund zum Feiern

Heute begeht Nordkorea seinen Nationalfeiertag. In keinem anderen Staat werden Christen so hart verfolgt wie in dort. Zu dieser Einschätzung kommt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte in Frankfurt. Die in der Verfassung der Volksrepublik garantierte Religionsfreiheit wird vollständig verweigert.

 (DR)

Aus dem streng abgeschotteten Land dringen viele Berichte erst nach längerer Zeit ins Ausland. Beispielsweise wurden im Mai 2010 23 Christen festgenommen, als sie sich in einer Untergrundgemeinde in Kuwal-Dong in der Provinz Pyonan trafen. Nach langen Verhören wurden drei, die als Anführer galten, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die anderen 20 befinden sich in einem Lager, dass international vielfach als "Konzentrationslager" bezeichnet wird.



Hinrichtungen und Arbeitslager

Am 16. Juni 2009 war an einer Frau, die Bibeln verteilt hatte, öffentlich das Todesurteil vollstreckt worden und ihr Mann und ihre drei Kinder wurden in ein Straflager eingewiesen. Erst in letzter Zeit wurde bekannt, dass der im Sommer 2007 wegen angeblichem Hochverrats zum Tode verurteilte Offizier Son Jong Nam, dessen Verurteilung mit seiner Hinwendung zum Christentum und seiner religiösen Missionstätigkeit in Verbindung gebracht wird, nach langer Folter mit 50 Jahren in einem Gefängnis der Hauptstadt Pyöngyang gestorben ist. In der Armee wurde eine Broschüre verbreitet, die vor den Gefahren des Christentums warnt. Das Schicksal des 2005 in der Stadt Peeyeong Gun verhafteten christlichen Gemeindeleiters Seong Jeun Moon, dem die "Vorbereitung eines politischen Umsturzes" vorgeworfen wird, ist weiter unklar.



Die IGFM appelliert an die Bundesregierung, im Rahmen der seit rund zehn Jahren bestehenden diplomatischen Beziehungen mit der Volksrepublik Korea u. a. die Lage der seit Frühjahr aus Glaubensgründen inhaftierten Christen von Kuwal-Dong und die Hinrichtung von Christen anzusprechen. Dies gehört zu einem unverkürzten, prinzipiell diplomatisch vereinbarten Menschenrechtsdialog. Ebenso sollte dies die US-Regierung, die die kürzliche Freilassung von Aijalon Mahli Gomes öffentlich begrüßt hat, bei einer möglichen Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche mit Nordkorea tun.